Samstag, 27. Februar 2010

Mal was Neues: eine Kilometerpace von sagenhaften 11:21

Ein Samstagmorgen, wie ich ihn liebe. Ich bin um halb acht wach, sehe, dass der Himmel unverschämt penetrant blau ist und die Sonne bei genau 0° nur so vom Himmel strahlt, hüpfe in meine Laufschuhe, trinke ein Glas Wasser und hoppele los. Mittlerweile sind hier im Allgäu auch die Geh- und Radwege wieder vom Schnee befreit, man kann also tatsächlich ganz normal laufen.... ich möchte sooo gerne mal wieder in meinen wunderschönen Wald, auch wenn ich mir nicht sicher bin, wie es dort oben schnee- und eismäßig aussieht. Aber das werde ich dann schon sehen und kann ja immer noch umdrehen, wenn es nicht gehen sollte. Also los.
Wie immer frühmorgens läuft es fast von selbst, ich laufe die ersten drei Kilometer in einer beschwingten Pace von 5:45, stehe dann am Anfang des Waldweges, der mich hinauf in mein ganz persönliches Paradies führen soll, und stelle fest, dass da so ein bisschen Erde durch die festgefrorene Schneedecke hindurchschimmert, denke mir, das geht schon irgendwie, und hoppele hoch. Nur ist es leider so, dass sich das Verhältnis durchschimmernde Erde - feste Eisdecke sehr schnell sehr nachteilig verändert, je weiter ich hochlaufe.... und ich brauche nicht lang, um festzustellen, dass ich mittlerweile auf einer festen Eisdecke ganz gefährlich am Herumeiern und Herumbalancieren bin. An Laufen ist nicht mehr zu denken (umdrehen will ich aber auch nicht ;-)), es geht jetzt wirklich nur noch darum, dass ich nicht ausrutsche und mir dabei sämtliche Knochen breche, also schlittere ich gaaanz vorsichtig vorwärts - die Pace für Kilometer 5 liegt dann dementspechend bei 11:21. Auch mal nicht schlecht :o)
Das war also insgesamt keine allzu tolle Idee mit dem Waldlauf, aber als ich (nach gefühlten 5 Stunden des Schlitterns und Rutschens) wieder an meiner Lieblingsstelle aus dem Wald heuauskomme und die schneebedeckten Berge in der Sonne unter dem blauen Himmel glitzern sehe, bin ich für das Herumgeeiere tausendfach entschädigt. Hier ist jetzt auch wieder Asphalt und es ist geräumt, und so laufe ich die restlichen Kilometer wieder in einer flotteren Pace von um die 5:40 bis nach Hause, sauge die frische Luft und die Morgensonne nur so in mich auf und bin happy.

Dienstag, 23. Februar 2010

Geburtstagslauf

Zu meinem Geburtstag habe ich mir heute morgen um sechs einen wunderschönen Wachwerd-Lauf gegönnt, der dann im Endeffekt auch noch um einiges länger wurde als ursprünglich geplant, ganz einfach weil es so wunderbar leicht und locker lief. Ich wollte eigentlich meine 13-km-Hausrunde laufen, aber als ich nach 9 km noch total frisch und fit war, habe ich kurzerhand einen Schwenker eingebaut und die Strecke nochmal um vier Kilometer verlängert. Es hatte milde 6° heute morgen, es regnete leicht, die Vögel zwitscherten in den Bäumen, und ich fühlte mich seit langer Zeit endlich wieder einmal eins mit mir, unbeschwert und frei.
Laufen ist herrlich.
Und Älterwerden ist gar nicht so schlimm ;-))
Und so wurden es insgesamt ganze 17 km, das ist seit langer Zeit der längste Lauf, den ich gemacht habe.
Das neue Lebensjahr kann kommen!

Mittwoch, 17. Februar 2010

Nichts an mir ist verkehrt - ?!

Heute kam sie mit der Post, meine neueste Errungenschaft:

There is nothing wrong with you. Going beyond self-hate

Ich gebe es zu, ich bin ein bisschen süchtig nach solchen idiotischen self-help books. Ich verschlinge eigentlich eines nach dem anderen und hoffe immer noch darauf, dass mir irgendwann einmal eines die ganz grosse Erleuchtung und Befreiung bringt....

(Es gibt dieses Buch auch auf deutsch: Nichts an dir ist verkehrt. Ungewöhnliche Wege zur Selbstakzeptanz)

Freitag, 12. Februar 2010

10 Jahre!

Im Februar 2000, also vor genau 10 Jahren, wagte ich meine allerersten Laufschritte. Ich wohnte damals noch in Freiburg, gleich neben der Dreisam. Und genau da ging ich zum ersten Mal auf die Piste. Es war der typische Anfänger-Laufplan, den ich befolgte, will heißen, zwei Minuten laufen, zwei Minuten gehen, immer im Wechsel, und ich habe das Laufen von Anfang an einfach nur geliebt. Wen störte es da schon, dass ich in einem absoluten Schneckentempo von ca. 9 min/km unterwegs war und von Muttis mit ihren Kinderwägen überholt wurde? Mich sicher nicht, es war mir sowas von egal, ich habe einfach nur diese für mich völlig neue Bewegung des Laufens geliebt. Und so blieb ich dabei, ich hatte meinen Sport gefunden. Es kamen immer wieder diverse Verletzungen dazwischen, aber ich ließ mich davon nicht unterkriegen, ich war und blieb jetzt eine Läuferin.
Wie gesagt, mein 'Tempo' war mir schnurzegal, darauf kam es mir nicht an, und irgendwann wurde ich dann von ganz alleine schneller, ohne darauf irgendeine Beachtung zu legen.

Im August 2001 zog ich nach Frankreich und lief dann da weiter durch die Burgunder Weinberge. Jeden zweiten Tag drehte ich meine Runden. Am allerliebsten morgens gleich nach dem Aufstehen, noch vor dem Frühstück.

Ein paar Bilder von meiner damaligen Heimat gibt es HIER, und auch HIER, und natürlich darf auch mein geliebtes Semur nicht fehlen, HIER.

Im März 2004 mein erster 'Wettkampf': der Freiburger Halbmarathon, den ich einfach nur auf 'Ankommen' mitlaufen wollte, nur zum Spaß und Dabeisein. Über meine Zeit von 2 Stunden 13 Minuten war ich dann aber doch ganz happy.

Im Jahr 2005 versuchte ich mich eine Weile als Streakrunner, das heißt, dass man ausnahmslos jeden Tag läuft. 213 Tage habe ich das richtig gerne gemacht, bis mir dann leider eine Verletzung einen Strich durch die Rechnung machte... ich probierte es dann noch einmal, diesmal schaffte ich es 106 Tage lang, und dann kam die Sache mit der Achillessehne.... und meine 'Karriere' als Streakrunnerin war dann endgültig vorbei. Seitdem bin ich wieder einfach 'nur' Läuferin.

Es folgten noch zahlreiche Halbmarathons, und im April 2007 an der Seite von meinem personal coach Charly mein erster Marathon. Eine irre Erfahrung. (Hier der Bericht.)
Ich war dann auch sehr schnell marathonsüchtig und lief im Jahr 2007 gleich mal vier Stück.... im April 2008 dann mein fünfter und (bisher) letzter Marathon, wieder in Freiburg, mit meiner persönlichen Bestzeit von 4:04. Kurz davor war ich auch meine persönliche Halbmarathonbestzeit gelaufen, in 1:53, zu der Zeit war ich läuferisch echt super drauf.... und dann folgte eine etwas schwerere Zeit, nicht nur läuferisch, auf die ich jetzt nicht weiter eingehen will.

Im Moment kann ich wieder laufen und genieße einfach jeden einzelnen Lauf, denn ich weiß nie, was kommt.
Aber ich werde auch wieder Marathon laufen, das weiß ich. Laufen gehört zu meinem Leben. Ich liebe es, auch nach zehn Jahren noch.

Sonntag, 7. Februar 2010

Helen

Gestern zusammen mit Charly im Kino gesehen, 'Helen' von Regisseurin Sandra Nettelbeck. Es geht um eine schöne, erfolgreiche Frau, die augenscheinlich alles hat, was glücklich macht: einen liebenden Ehemann, eine wohlgeratene 13jährige Tochter, berufliche Erfüllung als Musikprofessorin, finanzielle Sicherheit und ein Traumhaus - und die von einer schweren Depression heimgesucht wird.
Mir ist noch selten ein Film so sehr unter die Haut gegangen, weil ich mich eigentlich fast in jeder Situation absolut gänzlich in die Hauptdarstellerin hineinfühlen konnte.

Ein ganz wichtiger Satz in dem Film war für mich die folgende Aussage des behandelnden Arztes, der dem fassungslosen Ehemann irgendwie begreiflich machen möchte, was mit seiner Frau los ist: "Your wife isn't unhappy, Mr Leonard. She's ILL."

Weitere interessante Informationen zu dem Film gibt es u.a. HIER und HIER.