Freitag, 29. Juni 2007

Es tut WEH.

Meine sämtlichen letzten Blogeinträge drehten sich um alles mögliche, um verbohrte Nachbarn, Apfelkuchen undefinierbarer europäischer Herkunft, Hasenställe und Gärten, stinkende Autos und stinkende Käse, aber nur nicht ums Laufen - ist euch das aufgefallen ?
Das ist leider kein Zufall.
Es läuft nämlich leider überhaupt gar nicht gut bei mir im Moment *schluchz*.
Und irgendwie dachte ich, solange ich das nicht offiziell zum Thema mache, ist es auch keines - aber es ist eben leider doch eines, ich kann es nicht mehr beschönigen, und jetzt will ich meinen Blog einfach mal zum Mich-Ausweinen nutzen, ich bin so frei.

Im letzten September bin ich mal ganz böse mit meinem linken Knöchel umgeknickt und hatte daraufhin ziemlich lange Scherereien damit. Immer, wenn ich dachte, es wäre wieder besser, ging es wieder von vorne los, diverse Arztbesuche incl. Röntgen haben mir bestätigt, daß da nichts kaputt ist, aber es tat halt weh..... es war ein ewiges Rumgezerre und hat sich einfach sehr lange hingezogen.
Wolfgang, der weltbeste Physio aller Zeiten (Link siehe rechts, Physiotherapie- und Lauftherapiezentrum Freiburg), selbst Läufer, hat mir damals zu meiner ungemeinen Beruhigung versichert, ich könne laufen - aber eben nicht in den Schmerz hinein und ohne zu übertreiben. Irgendwie hab ich das dann auch so hinbekommen, und irgendwann wurde es dann wieder besser.
Während meiner Marathonvorbereitung im Frühling habe ich dann gar nicht mehr an den Knöchel gedacht, weil er einfach wieder restlos Ruhe gegeben hatte, da hat mich dann eher wieder meine Achillessehne beschäftigt (das ist die vom anderen, also vom rechten Fuß), das allerdings völlig grundlos, wie sich nach meinem zweiten Marathon innerhalb von vier Wochen herausstellte.

Tja, und nun bin ich am 23. Mai wieder umgeknickt - aber eben überhaupt nicht schlimm, sondern nur ganz leicht, beim Aufstehen von meinem Schreibtischstuhl, es hat mir auch überhaupt nicht wehgetan, es war wirklich nicht der Rede wert. Ich hab mir gar keine weiteren Gedanken darüber gemacht und bin einfach weitergelaufen, das ging auch ohne Probleme. Erst nach ein paar Tagen habe ich beim Laufen auf einmal wieder Schmerzen in diesem Knöchel gespürt und hab mir gedacht, oha. Da ist was.
Ich dummes Huhn bin dann ein paar Tage später noch einmal umgeknickt, wieder nicht wirklich schlimm, aber gut, in der Situation hätte ich das wohl mal lieber gelassen - und seitdem laboriere ich wieder mit diesem vermaledeiten Knöchel herum. Ich bin natürlich sehr vernünftig und mache Laufpause (wie ich es liebe !! *ironisch mit den Augen roll*), fange ganz vorsichtig wieder an, übertreibe es nicht - aber er kommt einfach immer wieder, dieser Schmerz im Knöchel. Das wirklich Kuriose daran ist nur, daß das Auftreten dieses Schmerzes absolut keiner Logik folgt. Beim Laufen selbst tut es in der Regel gar nicht weh. Meist auch nicht unmittelbar danach, sondern oft erst ein paar Tage später. Oft fängt es auch an, wieder richtig weh zu tun, wenn ich ein paar Tage lang gar nicht gelaufen bin - so war es auch heute, ich bin seit Montag nicht mehr gelaufen, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag war es gut, und heute vormittag - ohne daß ich gelaufen wäre - fing es auf einmal wieder an. Aua. Weh.
Heute abend bin ich dann vier kümmerliche Kilometer gelaufen, und es war gut, keine Schmerzen.
Muß man das verstehen ?
Und ich merke so langsam, daß mich diese Geschichte mental restlos fertig macht. Ich kann ja damit leben, mal auszusetzen mit dem Laufen. Das hab ich in letzter Zeit auch zu Genüge getan. Aber dann soll es doch bitte auch mal wieder besser werden und nicht nach fast vier lauffreien Tagen aus heiterem Himmel wieder wehtun - ?!
Inzwischen hab ich beim Gehen ja schon vor jedem Schritt Angst - der nächste Schritt könnte schließlich genau der sein, der den Schmerz wieder auslöst ! Das ist Psychoterror !
Ich schlucke schon seit Wochen wie verrückt Wobenzym, weil das bei so etwas angeblich super hilft, auf ganz natürliche Weise, mit Enzymen. Hat jemand von euch positive Erfahrungen mit Wobenzym gemacht ? Wenn ja, bitte her damit, denn das Zeug ist schweineteuer und ich könnte positive Rückmeldungen mehr als gut verwerten ;o)

Was ich mir mittlerweile allerdings auch überlege: es gibt ja keine Zufälle, und vielleicht ist das einfach nur ein Zeichen meines Körpers, mir zu sagen, daß ich nach zweimal Marathon innerhalb von nur einem Monat doch bitte mal ein bißchen zurückschalten soll. Freiwillig hätte ich das natürlich nie gemacht, wieso auch, ich liebe das Laufen und kriege den Hals nie voll davon.
Wenn es so ist - OK, ist gut, I got the message, aber bitte lass den Knöchel jetzt endlich wieder Ruhe geben !! *fleh*

Falls das aus obigem Gejammer nicht ganz klar geworden sein sollte: für tröstende und aufbauende und mutmachende Worte wäre ich sehr empfänglich, denn langsam sinkt mein Seelenzustand echt so richtig in den Keller.

Dienstag, 26. Juni 2007

Ein Ausflug nach Noyers sur Serein

Am Sonntag haben Charly und ich einen Ausflug gemacht, in das mittelalterliche Dorf Noyers sur Serein, bei strahlendem Sonnenschein und brütender Hitze.
Noyers ist vor allem eines: alt.
Und wunderschön.
Deswegen mache ich es mir jetzt ganz einfach und lasse unsere Fotos sprechen.















Es ist ein bißchen ärgerlich, daß auch in so einem wunderschönen, geschichtsträchtigen Ort die Autos absolut überall rumfahren und rumstehen, das hat uns ziemlich genervt. Vor allem die (Pariser) Touristen haben dieses winzig kleine Dorf mit dem Auto erkundet, anstatt das zu Fuß zu tun. Wirklich schade.



Der da hat uns wiederum gar nicht gestört, weil er so schnuckelig war (und ich hab ihn speziell für meine Mama fotografiert, sie weiß schon warum):





Und als Krönung auf diesen wunderschönen Tag gab es am Abend eine Brotzeit mit leckerem Baguette und einem ganz besonders göttlichen Käse, der auch aus unserer Nachbarschaft stammt, einem Ami du Chambertin.
Auch hier lasse ich wieder die Fotos sprechen (leider können sie den Duft dieses Prachtstücks nicht vermitteln, aber Charlys Blick sagt ja auch so einiges aus).












Wer sich näher für Noyers sur Serein interessiert, kann hier weiter fündig werden.

Mittwoch, 20. Juni 2007

Hasenstall jetzt auch mit Garten !

Wie vielleicht einige von euch wissen, wohne ich in einer sehr kleinen, schnuckeligen Dachwohnung, die aus einem Zimmer und einer Küche besteht. In der Küche ist das Bad bzw. die Dusche gleich mit inbegriffen, das ist sehr praktisch.
Der Grund, daß ich nun schon fast zwei Jahre in diesem bescheidenen Hasenstall wohne, ist schlicht und einfach der, daß ich mich hier sehr wohlfühle. Außerdem spricht die Tatsache, daß Charly und ich hier auf engstem Raum glänzend miteinander klarkommen, ohne daß wir uns auch nur im Geringsten auf die Nerven gehen, auch für den Charme unseres Hasenstalls.
Nun gut, er hat auch Nachteile, ich gebe es offen zu: im Winter kriegt man ihn nur sehr schwer warm (aber das haben Hasenställe wohl so an sich), und im Sommer wird er unerträglich knalleheiß - und einen Balkon haben wir leider nicht.
Nun ist uns aber vor zwei Wochen etwas unglaublich Schönes widerfahren. Mein Vermieter, der in Paris wohnt und nur alle paar Monate einmal zusammen mit seiner Familie seine Wohnung hier im Haus nutzt, hat bei mir geklingelt. Er meinte fast schüchtern zu mir, daß es doch eigentlich Blödsinn sei, wenn ihr Garten von mir in ihrer Abwesenheit nicht genutzt werde. (Meine Rede !!) Und das könne ich doch wirklich gerne machen. Und ich könne auch gerne ihre Gartenmöbel nutzen, und ich solle es mir doch einfach gemütlich machen im Garten, da hätte ich schließlich wunderbar meine Ruhe.
Ich war entzückt !!
Ich konnte Monsieur le Vermieter gar nicht genug danken und ihm sagen, wie riesig nett ich das fand.
Ein Garten ! Und noch dazu so ein wunderschöner, nicht allzu gepflegter, verwinkelter, verwilderter ! Ich war restlos begeistert.
Und jetzt nutzen Charly und ich diesen Garten, was das Zeug hält. Jetzt haben wir einen Hasenstall mit Garten, der restlos von der Außenwelt abgeschirmt ist, was wollen wir mehr ?

Schaut mal :



Hier seht ihr auch unser Haus:

























Sonntag, 10. Juni 2007

Mein wundertätiger Apfelkuchen: das Rezept

So, hier ist es nun, das mehrfach gewünschte Rezept meines Apfelkuchens, der ein kleines Wunder vollbracht hat.
Das Rezept ist so basic, einfacher geht es eigentlich kaum.
Aber ich bin davon überzeugt, daß er genau aus diesem Grund so lecker ist. Voilà:

Französischer ;o) Apfelkuchen

Man nehme:

- 150 Gramm weiche Butter
- 80-100 Gramm brauner Zucker
(im Rezept stehen 150 g "normaler" Zucker. Aber daß der braune Zucker ganz wichtig ist, hatte ich ja bereits erwähnt, und was die Menge betrifft, mag ich es lieber nicht ganz so süß)
- 4 Eier
- 1 Päckchen Vanille-Zucker
- 300 Gramm Mehl
- 2 gestrichene Teelöffel Backpulver
- 600 Gramm Äpfel (am besten Boskop oder Canada)
- 150 g Naturjoghurt
- Zimt

Der Joghurt und der Zimt sind nicht im Originalrezept, diese beiden Zutaten machen (zusammen mit dem braunen Zucker, natürlich !!) die ganz persönliche Hasennote aus.

Eine Springform von 26 cm Durchmesser fetten. Backofen auf 175°C (Gas Stufe 2) vorheizen.
Das Fett mit dem Zucker und dem Vanillezucker schaumig rühren. Die Eier nach und nach zugeben. Das Mehl mit dem Backpulver zusammensieben, Zimt unterrühren und eßlöffelweise unter die Schaummasse rühren. Den Joghurt dazurühren. Ein Drittel des Teiges in die vorbereitete Form füllen. Die Äpfel schälen, vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Die Viertel in kleine Stücke schneiden. Die Apfelstückchen mit dem restlichen Teig verrühren. Die Apfel-Teig-Mischung in die Form füllen und glattstreichen. Den Kuchen im vorgeheizten Backofen ca. 50 Minuten backen. Kurz in der Form abkühlen lassen, aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Freitag, 8. Juni 2007

Ein Plädoyer gegen Borniertheit - Teil II

Ihr erinnert euch an die Allgäuer Nachbarsmutti, die die gute französische Brioche wieder ausgespuckt hat, nur weil sie französisch war ?
Der ich meinen leckeren deutschen Apfelkuchen als französischen Apfelkuchen verkauft habe, nur um sie zu schocken ?
Böser Hase.
Nun, so böse bin ich gar nicht, ganz im Gegenteil.
Ich bin sogar ein sehr menschenfreundlicher Hase, weil ich nämlich Nachbarsmutti dazu verholfen habe, ein kleines bißchen mehr Weltoffenheit an den Tag zu legen.
Stellt euch vor:
Letzte Woche kommt Steffi bei Charly vorbei und bringt ihm ein Stück Kuchen. Von Mutti.
Jaaaa, genau. Es handelte sich hierbei um mein Rezept !
Um eben genau jenen französischen Apfelkuchen !
Mutti hat ihn nachgebacken. Sie hat sogar extra braunen Zucker dafür gekauft, weil das doch so im Rezept stand, sie hätte zwar noch weißen Zucker im Haus gehabt, aber wenn in dem französischen Rezept steht, daß es brauner Zucker sein muß, dann muß es eben brauner Zucker sein, sie wolle ja schließlich das französische Rezept nicht verfälschen !
Charly blieb der Mund offenstehen.
Und mir noch viel mehr, als er es mir am Telefon erzählte.
Und ich bin jetzt schon ein bißchen stolz auf mich.
Denn das war sicher kein großer Schritt für die Menschheit, aber ein riesengroßer Schritt für Rosemarie S.
Ich hab mich gefreut :o)

P.S. Natürlich hat Charly mir im Nachhinein dann noch gewissenhaft versichert, daß Nachbarsmuttis Kuchen längst nicht so lecker gewesen sei wie mein Original - das wäre ja auch noch schöner gewesen !

Samstag, 2. Juni 2007

Aus gegebenem Anlaß....



...möchte ich hier heute einmal Werbung für meine Hasenmutter machen, bzw. für das Buch, das sie geschrieben hat und das nächste Woche in den Buchhandlungen erscheint.

Wir sind alle schon sehr aufgeregt und gespannt.

Der Einfachheit halber erlaube ich mir, hier den Artikel über sie reinzukopieren, der in der heutigen Ausgabe der Mainpost ( hier ) zu lesen ist.


Schreiben wollte sie schon als kleines Mädchen, hat sich beruflich schließlich mit Sprache beschäftigt und jetzt ist ihr Traum in Erfüllung gegangen: Renate Eckert hat ihr erstes Buch veröffentlicht und das bei einer sehr guten Adresse, im Heyne-Verlag.
Sie war Auslands-Korrespondentin, elf Jahre lang Journalistin im Schweinfurter Tagblatt und zuletzt Pressereferentin im Landratsamt. Und so ist es nahe liegend, dass der Psycho-Thriller „Hungrige Schatten“ in diesem Polit- und Zeitungsmilieu spielt. Eine junge sensible Frau wird Volontärin bei einer Lokalzeitung in der bayerischen Provinz und soll ein Porträt über den aussichtsreichsten Kandidaten bei der Oberbürgermeisterwahl schreiben. Sie ahnt zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie diesem charismatischen, aber skrupellosen Mann hemmungslos verfallen wird. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.
Seit 2001 beschäftigt sich Eckert mit diesem Stoff. Mit den ersten 30 Seiten ging sie zur Leipziger Buchmesse, fand eine Lektorin, die ihr Talent bestätigte und kam so zum Heyne-Verlag, was man durchaus mit einem Sechser im Lotto gleichsetzen kann.
Talent, Disziplin und vor allem Geduld, nennt Eckert als Voraussetzungen, um als Autor erfolgreich zu werden. Inzwischen schreibt sie schon am zweiten Buch, was ein großer Vertrauensbeweis des Verlages ist. Bis Ende Juni muss sie es abgeben. Das bedeutet täglich Arbeit am Computer, von 9 bis 13 Uhr.
Die Stärke ihres Erstlings liegt in der psychologisch tiefgründenden Auseinandersetzung mit ihren Figuren. „Für jede schreibe ich zunächst eine Biografie, um mich in sie hineinversetzen zu können. Sie sollen authentisch agieren. Wiedererkennen wird sich übrigens niemand, höchstens in einzelnen Zügen. Eckerts Menschen sind aus vielen Einzelnen montiert, die Summe von vielen Begegnungen. Ihre erste Lesung hat sie am 17. Juli, in der City-Buchhandlung, 20 Uhr.

Renate Eckert: „Hungrige Schatten“, Heyne-Verlag, 282 Seiten, 7,95 Euro.

Von unserem Redaktionsmitglied Karl-Heinz Körblein