Sonntag, 26. August 2007

Ich freu mich auf Berlin!

Eigentlich wären nach dem Manu-Plan heute 24 km dran gewesen, aber wie finde ich genau heraus, was 24 km sind? Ich hab zwar ein GPS, aber das habe ich nur im Winterhalbjahr in Betrieb. Warum nur im Winter? Nun, sobald Laub auf den Bäumen ist, hat mein GPS permanente Aussetzer und piept insistent herum, und das kann nerven. Na dann eben nicht.
Ich hab mir also auf meiner Karte, mit Lineal und Bleistift bewaffnet, eine Strecke ausgetüftelt, die meiner Meinung nach so etwa 24 km entsprach. Na ja, eher 25. Aber das ist noch innerhalb der Toleranzschwelle, das muss ok sein. Es sollte über unsere Lieblingsdörfer Flée (ist der Name nicht herrlich?) und Montigny-sur-Armançon gehen. Um Punkt 12 lief ich los, dick mit Sonnenmilch eingecremt. Der Wald zwischen Lac de Pont und Allerey ist ganz besonders schön, viel Verkehr ist hier auch nie, und heute noch weniger, da es ja Mittagszeit war. Mitten im Wald fiel mir auf einmal auf, dass mein IPod, bzw. die Musik in meinen Ohren, mich nervte. Also ausgeschalten und in der Stille weitergelaufen, und diese dann auch genossen. Es ist kurios: manchmal gibt mir meine Lieblingsmusik beim Laufen ganz unheimlich viel und beschwingt mich. Wenn im richtigen Moment das richtige Lied kommt, kann mir das im wahrsten Sinne des Wortes Flügel verleihen und mich unheimlich motivieren. Und dann ist es aber manchmal so wie heute - wo es mich einfach nur nervt. Das hängt aber sicher auch mit dem Ort zusammen, wo ich gerade laufe. Wenn ich direkt nach der Arbeit durch Semur laufe, mitten im Feierabendverkehr, dann bin ich sehr dankbar, meine Musik hören zu dürfen anstatt nervender Autos und Mofas. Und dass er mich heute ausgerechnet im Wald genervt hat, ist auch kein Zufall - friedlicher grüner Wald und Placebo passen einfach nicht zusammen.
Aber dafür gibt es ja zum Glück den Knopf zum Ausschalten, ist also alles kein Problem.
Über Allerey kam ich über eine sehr hügelige Straße nach Flée, wo ich am Friedhof Halt machte (nur kurzfristig natürlich), um zu trinken. Nun stand da am Wasserhahn ein Schild, "Eau non potable" - kein Trinkwasser. Hä? Muss ein Irrtum sein und trifft nicht zu, habe ich beschlossen. Und das Wasser war dann auch tatsächlich durchaus potable und schmeckte gut, und mir geht es auch jetzt immer noch gut ;-)
Durch Flée zu laufen ist immer wieder eine Augenweide, da würden Charly und ich gerne wohnen. Ich muss unbedingt mal Fotos von Flée machen. Dann ging es weiter nach Roilly, ein Dorf, das durch seinen herrlichen und sehr üppigen Blumenschmuck beeindruckt, und dann nach Brianny, wo heute Flohmarkt war. Mei, war das ein Gewusel, ganz Brianny war da zugange, endlich mal was los hier! Auf französisch nennt man so einen Dorf-Flohmarkt ehrlicherweise Vide Grenier - was soviel wie Ausleeren des Dachbodens heißt. Ich finde das eine sehr ehrliche Bezeichnung.
Drei Kilometer nach Brianny landete ich in Montigny, wo ich dann schon 16 km in den Beinen hatte und mich wieder auf den Friedhof freute - wegen des Wasserhahns. Hier warnte auch kein Schild vor dem Wasser. Ich kann jetzt selber nur den Kopf über mich schütteln, dass ich früher meine langen Läufe ohne auch nur einen einzigen Schluck zu trinken durchgezogen hab - aus dem simplen Grund, dass ich einfach keine Lust hatte, stehenzubleiben! Und jetzt mache ich an den Brunnen und Friedhöfen, die mir in den Weg kommen, zwei Minuten Halt, was sind schon zwei Minuten?, und fühle mich danach wie neugeboren.
Danke für deine Insistenz, mein Charly xxxx
Eine weitere Erkenntnis hatte ich während des Laufes heute. Die Charaktere von Hunden sind genauso unterschiedlich wie die von Menschen. Alle sind Individuen, jeder Jeck ist anders. In Flée lief ich auf einen Hund zu, den ich schon von weitem sah, er saß einfach so da, mitten auf der Straße - und er lächelte mich freundlich an. Ich finde, wenn Hunde hecheln, dann sehen sie aus, als würden sie lächeln. Er ließ mich einfach an ihm vorbeilaufen, freute sich und wedelte dabei mit dem Schwanz. Netter Hund. In Roilly kam ich dann an einem Haus vorbei, wo ein Hund neben dem offenen Gartentor angekettet war. Eine Fußhupe, nicht höher als 10 Zentimeter, na gut, sagen wir 15. Und ich habe noch nie einen so hysterischen Kläffer erlebt. Mei, musste der schimpfen und motzen und kläffen und dabei wie ein Gummiball in die Höhe hüpfen, er konnte gar nicht so schnell kläffen und hupfen, wie er motzen wollte, ich dachte, er erhängt sich an seiner Leine, der arme Kerl. Faszinierend. Aber warum muss man sich auch einen Hund an der Kette halten? Finde ich traurig.
Als ich nur noch vier Kilometer von zuhause entfernt war, reichte es mir dann doch, ich sehnte das Ende des Laufes herbei, und ich beschloss ganz spontan, noch einmal das zu probieren, was ich während meines ersten Marathons schon erfolgreich erprobt hatte - die Greif'sche Endbeschleunigung. Ganz ohne von einem Hund verfolgt zu werden, übrigens. Ich legte einen Zahn zu und lief schneller, und es ging gut. In Zahlen kann ich es leider nicht sagen, wie gesagt, es ist Sommer, und Sommer heißt, Hase ist ohne GPS unterwegs, aber ich fühlte, dass ich recht flott unterwegs war. Ich laufe diese langen Läufe bewußt langsam, in einem Kilometerschnitt von ca. 6:30 oder auch mal 6:45, wenn es bergauf geht, und die letzten vier Kilometer bin ich wohl irgendwas zwischen 5:40 und 5:45 gelaufen. Da bin ich dann aber schon froh, wenn es vorbei ist. Ich kam vor meiner Haustür an, der Schweiß spritzte nur so von mir weg und im Vergleich zu meinem Kopf wäre jede überreife Tomate blass erschienen. Kröch. Ich habe es geschafft, und mir geht's gut! Und ausgerechnet genau in diesem Moment hält ein Auto an, und eine Horde junger Leute fragt mich nach dem Weg zum Lac de Pont. Während ich es ihnen erklärte, entging mir nicht, dass sie mich anstarrten wie eine Außerirdische. Der Schweiß lief in Sturzbächen an mir runter, und mein Kopf!! Ich schwöre, der ist in solchen Momenten wirklich sehr, sehr, sehr rot. Aber gut, sie bekamen ihre Wegbeschreibung, und das war ja das, was sie wollten, nicht wahr?
Charlys Kopf ist nie rot. Der behält immer seine normale Farbe. Ich finde das ungerecht.
Und dann habe ich heute noch etwas gemacht, was ich selber ein bisschen dekadent finde und noch nie gemacht habe: in Ermangelung eines (im Sommer) funktionierenden GPS bin ich die Strecke dann noch mit dem Auto abgefahren. Ich war einfach neugierig und wollte wissen, wieviel das nun genau war - und es waren auf den Meter genau 25 Kilometer. Nicht 24,9 und auch nicht 25,1 - nein, 25,0.
Es ist auch rein mental interessant, das zu machen, die Strecke kam mir dann im Auto ganz schön weit vor, und das bin ich gelaufen! Und mir geht's gut. Schööön!
Vorgestern habe auch ich endlich Post aus Berlin bekommen. Jetzt ist es richtig offiziell - wir fahren nach Berlin! Und ich freu mich ganz riesig darauf.

Samstag, 25. August 2007

Vivaldi und Händel in Vézelay - ein Traum

Momentan finden in meinem Lieblingsort, in Vézelay (und Umgebung), die sogenannten Rencontres Musicales statt. Das heißt, dass in solchen wunderschönen Kirchen sagenhafte Orchester traumhafte Barockmusik von Vivaldi und Händel (u.a.) spielen. Da musste ich hin. Und so habe ich mir eine Karte für das Konzert um 21 Uhr reserviert (Gloria von Vivaldi und Dixit Dominus von Händel), das in der atemberaubenden Basilika von Vézelay stattfand, und bin gestern abend gleich nach der Arbeit nach Vézelay gefahren und habe den ersten Sommerabend seit langem dort genossen. Ich bin herumgeschlendert, habe Fotos gemacht, habe in der Crêperie, in der Charly und ich unser einmonatiges Jubiläum gefeiert haben, gemütlich zu Abend gegessen (und habe Charly natürlich ganz schrecklich vermisst, aber das versteht sich ja von selbst). Es gab zuerst einen Salat à la Vézelienne, das ist ein grüner Salat mit einem herzhaften Kartoffelsalat und Schinken aus der Region, war sehr lecker. Und danach gab es ein Crêpe mit Banane und Schokolade, man gönnt sich ja sonst nichts. Ich habe es einfach nur genossen. Und was hat die warme Sonne nach diesem grauen, tristen Regenwetter gutgetan! Ich habe sie förmlich in mich aufgesogen.
Ich habe die Bekanntschaft einer netten Dame aus Dijon gemacht, die dort auch alleine gegessen hat und demzufolge mit mir zusammen am Tisch saß, auch sie ist später ins Konzert gegangen. Sie hat mir ein Glas von ihrem leckeren Rotwein abgegeben und wir haben uns nett unterhalten.
Und dann das Konzert.... es war riesig. Gänsehaut. Leider hatte ich nur noch eine Karte für ziemlich weit hinten ergattern können und war demzufolge ein kleines bißchen enttäuscht von der Akustik, aber es war trotzdem ein Traum. Vivaldi und Händel in dieser Basilika, das kann nur wunderschön sein. Georg Friedrich Händel ist sowieso mein ganz persönlicher Lieblingskomponist, hat er doch am selben Tag wie ich Geburtstag.
Hier noch ein paar Fotos von Vézelay - davon kann man nie genug sehen, finde ich. Teilweise habe ich sie gestern aufgenommen, teilweise sind sie auch schon älter.















Mittwoch, 22. August 2007

Marathontraining - jetzt gehts loo-hoos.

Meinen persönlichen Halbmarathon mit Hundezwischenfall vom Sonntag hab ich anscheinend gut verkraftet - gestern, also Dienstag, bin ich schon wieder knappe 11 km gelaufen, und heute nochmal fünf, davon zwei barfuß im herrlich nassen Gras, und es geht mir prächtig.
Es ist also höchste Zeit, die Marathonvorbereitung offiziell als eröffnet zu erklären - seht euch vor, ihr Streber und Kilometersammler, hier kommt Hase.
Mit meinem persönlichen Hasencoach hab ich mir jetzt einen Plan ausgearbeitet - das heißt, der Hasencoach hat mir den Plan nahegelegt, und ich hab brav genickt, weil ich ihn gut finde.
Glaubt bloß nicht, dass ich immer so untergeben bin! ;-)
Mehrere 30-km-Läufe bringe ich vor Berlin nicht mehr unter. Aber das brauche ich auch nicht.
Der Plan sieht vor, dass ich am kommenden Wochenende (26. August) auf 25 km steigere.
Am folgenden Wochenende (2. September) noch einmal 25 km.
Am Wochenende drauf (9. September) mache ich vielleicht einen Halbmarathon mit, in Dijon wäre z.B. einer, aber den wollte ich eigentlich boykottieren, weil der letztes Jahr fast einen ganzen Kilometer länger war und mich und Charly so um unsere jeweils neuen Bestzeiten gebracht hat. Tses. Schau ich mal, wie ich das mache.
Ja, und am Wochenende darauf (16. September) werde ich dann endlich die 30 Kilometer laufen. Woraufhin dann schon wieder Tapering angesagt ist und runterfahren, denn am 30. September ist er ja schon, der Marathon.

Wie findet ihr den Plan?
Für konstruktive Kritik bin ich jederzeit offen.

Sonntag, 19. August 2007

Halbmarathon mit Hund

Um 15 Uhr haben Charly und ich uns heute gemeinsam auf die Laufstrecke begeben. Wir sind gemeinsam losgelaufen und haben uns nach 8 gemeinsamen Kilometern getrennt, ich wollte insgesamt ca. 20 Kilometer machen und Charly zehn, natürlich haben wir uns wieder hoffnungslos verschätzt, aus Charlys zehn Kilometern wurden nämlich gute 14 *ooops*. Aber es geht ihm gut, und das freut mich wirklich ganz ganz arg, dass es wieder läuft bei ihm.
Mit vielen Bisous und Pass-auf-dich-aufs trennten wir uns in Ménétoy, Charly lief zurück nach Semur und ich weiter nach Vic de Chassenay, richtig, das ist das nette Dorf, in dem dieser herrlich erfrischende Brunnen steht, den ich natürlich wieder fast leergetrunken habe. Von Vic de Chassenay ging es dann weiter nach Chassenay, und was sehe ich da? Noch einen Brunnen! Also wieder getrunken, auch wenn die letzte Wasserstelle erst einen Kilometer her war, aber einen vorhandenen Brunnen nicht zum Trinken zu nutzen, das geht gar nicht.
Dann lief ich weiter auf für mich völligem Neuland bis nach Sauvigny, ein mir bis dato unbekanntes sehr hübsches Dorf. Allerdings ohne Brunnen. Danach ging es weiter nach Cernois, das kenne ich gut, und von Cernois bis Semur sind es nur noch knapp sieben Kilometer. Das letzte Stück dieser Strecke kenne ich schon so auswendig, dass ich mir dachte, ich könnte eigentlich den kleinen Umweg über die Pferdchenrunde drehen, die an einem öffentlichen Reiterhof vorbeiführt, da bin ich schon lange nicht mehr vorbeigelaufen.
Als ich mich dem Eingang dieses Reiterhofs näherte, lief ich schon etwas langsamer und wachsamer, da ich weiß, dass es auf diesem Reiterhof einen Schäferhund gibt, der frei herumläuft und auch schon bellend auf mich zugerannt ist, aber das machte mir nichts aus, ich kenne ihn ja und habe sowieso keine Angst vor Hunden und mag sie und deswegen tun die mir auch nichts. So dachte ich zumindest bisher. Ich war schon fast vorbeigelaufen, als ich den Schäferhund sah - und er mich. Er setzte sich in Bewegung und lief bellend auf mich zu. Nun, da kann es einem schon anders werden, aber mir machte das immer noch nichts aus, ich kannte ihn ja! Ich blieb also stehen, schaute ihn an und redete mit ihm, so wie ich das immer mache, "guter Hund. Du bist ein guter Hund." Nur schien das oder ich ihm heute einfach nicht zu gefallen, denn er bellte mich weiter an, und es klang nicht freundlich, es klang aggressiv. Er knurrte auch dazu und kam mir näher, und stupste mich knurrend mit seiner Schnauze am Bein an. Und da passierte auf einmal etwas mit mir, das ich in bezug auf Hunde bisher nicht kannte - ich fing an, richtig Angst zu kriegen. Dieser nicht gerade kleine Schäferhund, der wütend knurrend und bellend vor mir stand, mir seine Zähne zeigte, mich am Bein anstupste - nun, ich war alles andere als entspannt. Ich hatte Angst, schlicht und einfach. Mein Herz fing wild an zu klopfen - das ist mir noch nie passiert bei einer Hundebewegung. Und ich schwöre, dieses Vieh hat das ganz genau gespürt. Sein Knurren wurde immer intensiver und lauter, und meine Angst dementsprechend größer - verdammter Teufelskreis! Ich redete weiterhin gut auf ihn ein, aber war wohl dabei nicht mehr besonders überzeugend, mein "guter Hund, du bist ja so ein guter Hund" hätte ich guten Gewissens durch ein "blöde Töle, lass mich bloß in Ruhe" ersetzen können. Ich schaute immer wieder hilflos zum Hof hin, verdammt nochmal, keine Menschenseele war da zu sehen! Hilft mir denn niemand? Ich sagte zum Hund, "du bist ein guter Hund. Und jetzt gehst du heim und lässt mich weiterlaufen, ja? OK? Guter Hund...." Blöder Scheißköter, lass mich bloß in Frieden! In dieser Situation fielen mir alle Theorien ein, die ich selber gerne Leuten empfehle, die Angst vor Hunden haben - gut auf den Hund einreden, ihm die Hände zeigen - ist alles wunderbar in der Theorie, aber wenn so eine knurrende Bestie vor einem steht und man einfach nicht weiß, ob sie gleich zubeißt oder nicht, nützt alle Theorie nichts mehr. Ich hatte keinerlei Lust, ihm meine Hände hinzustrecken, da ich schlicht und einfach die Befürchtung hatte, er würde zuschnappen. Ich traute mich gar nicht, mich zu bewegen, da ihn jede auch noch so kleine Bewegung von mir noch wütender zu machen schien. Und kein Mensch ließ sich blicken - typisch.
Meine Rettung war dann, dass es ihm nach einer Weile zu langweilig zu werden schien. Er drehte sich einfach um und ging wieder langsam zu seinem Hof zurück - nicht, onhne sich noch mehrmals umzudrehen und mich anzubellen und anzuknurren. Ganz langsam traute ich mich jetzt, ein paar Schritte zu gehen. Ja, brav, geh heim, Hundi.... ich geh dann jetzt auch weiter, war nett, mich mit dir zu unterhalten.... (Dreckstöle!) Er ließ mich gehen. Ich ging dann auch noch mindestens zweihundert Meter, bevor ich wieder in einen Laufschritt fiel. Und mindestens zwei Kilometer lang hab ich mich alle zwei Meter umgedreht, ob Töle mir nicht doch hinterherrennt und mir in den Hintern beißt......
OK, ich habe es unbeschadet überstanden. Aber es war eine völlig neue Erfahrung für mich, ich habe so etwas noch nie erlebt. Bisher hat meine "guter Hund"-Masche immer hervorragend funktioniert, und bisher haben die Hunde wohl immer gemerkt, dass ich keine Angst hatte.... aber was soll man machen, wenn man nun einmal Angst hat??! Schwierig. Charly wurde ja tatsächlich schon gebissen. Und ich kann ihn jetzt noch sehr viel besser verstehen. Ich möchte aber noch einmal betonen, dass ich Hunde wirklich sehr gerne mag - fast so gerne wie Katzen, und ich liebe Katzen!! - nur diesen einen da mag ich seit heute eben nicht wirklich ;-)
Auf dem Rest der Strecke hat dann noch ordentlich der Regen eingesetzt, schöön war das, ich wurde tropfnass, und kam nach haargenau 21,1 km zuhause an, das war tatsächlich ganz genau ein Halbmarathon, den ich da heute gelaufen bin, und wenn man einen Halbmarathon schafft, dann schafft man auch einen Marathon, das ist bekannt, oder?

Freitag, 17. August 2007

Barfuß

Momentan mache ich eine völlig neue Erfahrung und frage mich ernsthaft, wieso ich da nicht schon viel früher draufgekommen bin - ich laufe barfuß.
Nein, nicht immerzu, sondern erstmal nur sehr wenig und vorsichtig, aber ich merke schon jetzt, wie gut es mir tut.
Charly und ich haben ja momentan beide noch etwas geschwächte linke Knöchel, und barfußlaufen soll helfen, die entsprechenden Muskeln im Fuß wieder zu stärken. Klingt logisch, nicht? Und so sind wir vor einer Woche zum erstenmal den einen Kilometer hochgehoppelt bis zum Semurer Sportplatz, wo wir dann unsere Schuhe und Strümpfe ausgezogen haben und vorsichtig barfuß auf dem schönen weichen Gras entlanggelaufen sind. Und ich war vom ersten Schritt an begeistert - das ist ja ein völlig neues, ganz ursprüngliches Laufgefühl. Wir haben dann nur ca. 800 Meter barfuß zurückgelegt, haben dann unsere Schuhe wieder angezogen und sind noch ein paar Kilometer durch Semur gehoppelt, wobei ich Charly immer wieder beruhigen musste, dass wirklich alles gut ist - er läuft halt jetzt noch recht verkrampft, weil er ganz schön Angst vor einem erneuten Umknicken hat. Aber das wird mit der Zeit wieder besser.
Und gestern abend war mir dann ganz spontan wieder nach Barfußhoppeln. Charly blieb diesmal aber brav daheim, weil er ja am Tag davor schon ungeplante 13km gelaufen war.
Ich also wieder hoch bis zum Sportplatz, Schuhe ausgezogen - meine Füße haben sich schon richtig auf das schöne weiche Gras gefreut - und diesmal habe ich ganze 2km barfuß zurückgelegt. Und habe es total genossen. So werde ich mich jetzt jedesmal ein bisschen weiter steigern - wer weiß, vielleicht laufe ich den Berlin-Marathon Ende September dann barfuß? ;-) Ein paar Franzosen machten auch gerade Intervalltraining auf der Bahn, und einer rief mir zu, ob ich ihm nicht meine Schuhe schenken möchte, weil ich die ja jetzt nicht mehr brauche. Na ja, ganz so weit bin ich noch nicht.
Jetzt möchte ich am Sonntag endlich mal die 20km-Marke angehen (mit Schuhen), langsam wird die Zeit knapp für die langen Läufe, Berlin rückt näher..... was ist es da doch für ein Riesenglück, dass Manu eine neue Art der Marathonvorbereitung erfunden hat,nennt sich RLLAEM - Reduziere Lange Läufe Auf Ein Minimum. Nachzulesen hier. Sogar bis über den großen Teich nach Florida haben sich dafür schon Anhänger finden lassen, Manu, du solltest dir das patentieren lassen ;-)

Samstag, 11. August 2007

Verspätetes Preisgeld

Ich sollte es mir unbedingt mal angewöhnen, jegliche Post, die mir in den Briefkasten flattert, auch aufzumachen und genau anzuschauen. Das ist nämlich nicht immer nur Werbung und Rechnungen und so lästiges Zeug (öhm, natürlich bezahle ich meine Rechnungen, nicht, dass hier ein anderer Eindruck entstehen sollte!), das kann durchaus auch mal was Nettes sein, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag.
Charly und ich haben uns heute morgen köööstlichst amüsiert.
Irgendwie hab ich mich ausgerechnet heute morgen daran erinnert, dass doch in der Woche nach meinem ersten Marathon (zur Erinnerung: der war am 15. April, wir haben jetzt den 11. August) hier zwei DIN-A-4-Briefumschläge aus Gueugnon bei mir angekommen sind. Ich hab den, der an mich adressiert war, auch aufgemacht und kurz reingeschaut, da war eine nette Urkunde für mich drin und noch anderes Papierzeug, das ich nicht weiter beachtet habe, wird halt Werbung sein für nächstes Jahr und für den nächsten Inter-Sport-Laden in deren Nähe oder so. Dann wollte ich Charly den anderen Umschlag, der ja an ihn adressiert war, immer geben und mitbringen, hab es aber immer wieder vergessen.... *ooops*, ja, und heute ist mir das alles wieder eingefallen. Ich geb das Zeug also Charly, er schaut in seinen Umschlag, ja, nett, schön, danke Hase! Darf ich in deinen Umschlag auch nochmal reinschauen, da ist doch noch mehr drin - ? - Ja, klar, schau nur, ist aber bestimmt nix Interessantes außer der Urkunde.
Und Charly stöbert in meinem Umschlag rum und entdeckt darin noch einen weiteren kleineren Umschlag, der nie geöffnet wurde. Was ist denn da drin? Sollen wir da mal reinschauen, Hase? - Hm, ja, wenn du meinst *gähn*.
Und jetzt kommt der Knaller.
In diesem Umschlag war ein Scheck von 30 Euro, weil ich nämlich bei meinem allerersten Marathon den 2. Platz in meiner Altersklasse gewonnen habe !!!!!!!
Und das erfahre ich heute!!
Am 11. August !!
Mir ist doch echt nicht mehr zu helfen, oder? Bei mir sind echt Hopfen und Karotten verloren ;-)
Ich freu mich trotzdem.
Und ich seh das auch gar nicht so eng, Preisgelder nehme ich durchaus auch ein halbes Jahr später noch an, ich bin da sehr kulant :o)

Freitag, 10. August 2007

Haare - Update

Haare sind sehr wichtig für eine Frau!

Deswegen will ich hier nicht mit dem Update meiner neuen Haare hinterm Berg halten.
Tatsache ist nämlich, dass ich ab dem folgenden Tages des Friseurbesuchs niemals mehr so ausgesehen habe wie auf den "gestylten" Fotos, und deswegen möchte ich euch auch nicht vorenthalten, wie meine Haare jetzt "ungestylt" aussehen.
Aber ich zeige euch hier nicht das Worst-Case-Scenario, nö - ich hab ja schließlich noch meinen Stolz!

Also, so sieht es am Morgen nach dem Aufstehen aus, wenn ich mir die Haare am Abend zuvor gewaschen habe - und das gefällt mir mittlerweile richtig gut:



Oder auch so:



Und so:



(Bei diesen Fotos fällt natürlich besonders gut auf, wie gut die neue Frisur mein Gesicht betont *g*)

Nur mal so als Vergleich noch eine Version mit Glätteisen (ein Glätteisen kommt mir nach wie vor um keinen Preis in die Tüte!):



- das ist mir mittlerweile schon fast zu "steril".
Der Schnitt ist gut, der braucht kein Glätteisen.

Und überhaupt hab ich gerade viel Wichtigeres im Sinne, denn mein Knuspercharly ist gerade auf dem Weg zu mir und wird wohl in Kürze hier ankommen. Ich freu mich so.

Sonntag, 5. August 2007

Knöchel- und hitzefest!

Ich freu mich.
Ich bin gerade gelaufen, 16 km insgesamt, nach Vic de Chassenay und wieder zurück. Diese Strecke habe ich mir deswegen ausgesucht, weil es in Vic einen Brunnen gibt, der mir schon des öfteren wertvolles Wasser gespendet hat, und weil es heute sehr heiß ist, über 30° hat es hier in Semur.
Was ich dabei nicht bedacht habe, ist das klitzekleine Detail, dass es auf der Strecke nach Vic wirklich überhaupt keinen Schatten gibt. Null. Aber das war nicht schlimm, denn - es lief richtig supergut! Ich habe festgestellt, dass mir die Hitze nichts ausmacht (zumindest war es heute so), und darüber war ich selber ganz überrascht. Aber es war so, es lief einfach nur rund, und der Schweiß spritzte nur so von mir weg. Nett ist das. Unterwegs passierten mir auch ein paar nette Zwischenfälle, die mir den Lauf verkürzten: zuerst überholte mich ein Auto, das dann wenige Meter vor mir anhielt und aus dem eine ehemalige Arbeitskollegin von mir ausstieg, die seit ein paar Monaten in Rente ist. Wir haben uns beide gefreut, uns zu sehen und haben ein nettes Schwätzchen gehalten, wobei Anne-Marie aber fand, dass das fahrlässig sei, was ich da betreibe, und ob ich sicher sei, dass sie mich nicht heimfahren solle - ? Oder zumindest bis nach Vic zu dem Brunnen? Ja, ich war mir sehr sicher. So verabschiedete sie sich und fuhr ihres Weges, und kaum hatte ich mir meine Stöpsel des IPods wieder in die Löffel gestopft, hielt ein zweites Auto neben mir an. Aha, Polizei. Was will die denn von mir. Der Polizist stellte mir doch tatsächlich die folgende Frage: "Vous êtes en train de faire un footing?" Auf deutsch: "Laufen Sie gerade?" Es lag mir nun wirklich auf der Zunge, zu antworten, "wonach sieht es denn Ihrer Meinung nach aus, was ich mache ? Menuett tanzen?", aber ich habe es mir verkniffen, ich will ja nicht wegen mangelnden Respekts gegenüber einer Ordnungsperson ins Gefängnis kommen. Und so bejahte ich seine Frage einfach nur. Er erwiderte, "Sie haben also niemanden verloren, sind nicht auf der Suche nach jemandem?" - "Öhm, nein." Und so fuhr er weiter. Tut mir ja leid, dass ich ihm seine langweilige Sonntagsschicht nicht durch eine ordentliche Verfolgungsjagd etwas auflockern konnte, aber was will ich machen - ?
Als ich dann in Vic ankam, war ich aber sehr froh über den Brunnen, der mir heute wie gesagt nicht zum erstenmal wertvolle Dienste leistete. Ich nahm mir fünf Minuten Zeit und trank, was das Zeug hielt, und dann ging es zurück - und es war unglaublich, wieviel besser es gleich wieder lief! Man weiß es ja, dass Trinken bei der Hitze wichtig ist, aber wenn man es dann so extrem am eigenen Leibe spürt, glaubt man es gleich noch viel mehr. Und so lief ich die restlichen acht Kilometer wieder nach Semur zurück, ohne weitere Zwischenfälle oder Probleme, und freute mich einfach nur über diesen schönen Lauf und über meinen spritzenden Schweiß und meine knallrote Birne.
Ich glaub, jetzt ist es wieder gut mit dem Knöchel, oder? Und bei Charly wird es auch bald wieder gut sein, er läuft schon wieder ganz vorsichtig und ganz wenig, und es geht. Alles wird gut :o)
Und als ich daheim war, sah ich, dass meine Nachbarin mir mittlerweile ihren Fön, eine Rundbürste und ein Haarglattmachprodukt (wie heißt sowas in Wirklichkeit? Hab ich null Erfahrung damit) vorbeigebracht hatte. Ist das nicht lieb?
Ha! Ich werde sie zähmen, meine neue Mähne, das wär doch gelacht!

Samstag, 4. August 2007

Haare weg!

Sie sind weg.
Meine langen Haare sind weg, und ich bereue es kein bißchen!
Das war bei mir schon immer so mit den langen Haaren. Da trag ich sie jahrelang lang und mag das auch total, und von heute auf morgen beschließe ich dann, dass es jetzt mal wieder gut ist mit der Wolle und dass sie weg müssen. Das war diesmal nicht das erstemal so. Ich hab mir dann natürlich noch bei Charly die Erlaubnis abgeholt, und ich muss sagen, ich hätte da von seiner Seite mit wesentlich mehr Widerstand gerechnet, wusste ich doch, dass er meine langen Haare so sehr liebt. Es ergab sich dann also in Freiburg letztes Wochenende ein ganz witziges Gespräch:

Hase: Du, Charly. In meinem Kopf reift da so eine Idee, und ich weiß, dass sie dir nicht gefallen wird.

Charly: *große Augen mach* *schluck* *das Schlimmste befürcht*
Oh nein.
Du willst nach England ziehen, stimmt's??!

Hase, völlig entgeistert: Nein, um Himmels Willen, was denkst du denn, nein!!
Nein, ich will mir die Haare schneiden lassen....

Charly: *aufatem* Ach sooo. Na sag's doch gleich. Ja, klar, mach doch.... steht dir bestimmt gut - !

Und so hatte ich sie, die Erlaubnis - gute Taktik, gell - ? ;-)

Gestern war es dann soweit. Abends um 17 Uhr hatte ich einen Termin bei einer Friseurin, die ich bisher noch nicht kannte, aber von der ich meine Kollegin habe schwärmen hören (die einen klasse Haarschnitt hat). Lange Haare abschneiden, bei einer bis dato unbekannten Friseurin! Das muss man auch erstmal wagen. Aber ich hatte einfach nur ein richtig gutes Gefühl, und mein Gefühl hat recht behalten.

Morgens, bevor ich zur Arbeit bin, habe ich noch ein paar Lange-Haare-Gedenkfotos geschossen:





Weg mit dieser Wolle !! Will ich nicht mehr !

Und als ich nach Hause kam, sah ich so aus:










Und hier schaue ich doch tatsächlich wie das berühmte Kaninchen, wenn es blitzt:



Mal ganz ehrlich. Wie findet ihr's ?