Ich habe ja bereits erzählt, dass ich im neuen Jahr zum ersten Mal etwas strukturierter nach Plan laufen will. Dafür habe ich mir den virtuellen Trainingsplan von Viktor Röthlin ausgesucht, der einem ein ganz individuelles Training vorgibt. Diesem Trainingsplan gibt man dann sein persönliches Feedback zurück, worauf der Plan sich den erbrachten Leistungen individuell anpasst. Ich habe das jetzt schon mal zwei Wochen ausprobiert (daher kam das Intervalltraining mit Charly) und für gut befunden.
Damit der Vic-Plan mich einschätzen kann, muss ich 4000 Meter auf Zeit laufen, also richtig schnell, so schnell wie ich kann. Und davor hatte ich bisher immer einen ziemlichen Horror - so kurze Strecken am Limit zu laufen, das mag ich ja nicht unbedingt wirklich gerne. Für meinen zweiwöchigen Probeplan hatte ich die Zeit einfach geschätzt, ohne die 4 Kilometer wirklich gelaufen zu sein, nämlich auf 19 Minuten und 55 Sekunden. Das kam mir zwar viel zu optimistisch vor und ich war eigentlich sicher, die 4 km nicht wirklich unter 20 Minuten zu schaffen, aber der Trainingsplan, der sich aus dieser 4-Kilometer-Zeit für mich ergeben hat, war total ok.
Und heute wollte ich es wissen. Wie schnell kann ich sie nun wirklich laufen, diese verflixten 4 Kilometer? Kann ich das tatsächlich unter 20 Minuten schaffen, also in einem Kilometerschnitt von unter 5 Minuten, oder werde ich eher 21 Minuten oder gar 22 Minuten brauchen?
Mit meinem superschicken neuen Forerunner 205, den mir das Christkind gebracht hat *freu*, lief ich heute vormittag bei acht Grad minus los. Was für eine tolle Art, dieses schicke Teil einzuweihen! Ein normaler Dahinhoppel-Lauf würde meinem edlen neuen Forerunner als Einweihungslauf doch gar nicht gerecht.
Ich lief mich zwei Kilometer ganz langsam ein und steuerte auf den flachen Radweg zu, den Charly mir vorgestern abend gezeigt hat und der für diesen Zweck einfach ideal ist. Flach, asphaltiert, keine Autos. (Und keine zugefrorenen Seen, die mir in die Quere kommen.)
OK, Hase, jetzt zeig, was du drauf hast, jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ich hatte vor, die ersten drei Kilometer in einem glatten Fünf-Minuten-Schnitt zu laufen und dann auf den vierten und letzten Kilometer zu schauen, ob ich noch beschleunigen kann, um so auf knapp unter 20 Minuten zu kommen.
Also los, Gummi. Ich schaue nach ca. 300 Metern zum ersten Mal auf meine Pace und stelle fest, dass ich mit einem Schnitt von 4 Minuten und 35 Sekunden laufe. Nee, Hase, vergiss es, so wird das nichts. Du musst langsamer machen, sonst brichst du gnadenlos ein. Diese Pace hältst du vielleicht einen Kilometer lang durch, aber keine vier. Also pendele ich mich auf ca. 4 Minuten und 57 Sekunden ein. Diese Pace von knapp unter fünf Minuten gefällt mir, so habe ich das Gefühl, mein Ziel erreichen zu können und sogar noch etwas Luft zu haben. Es geht, dieses Tempo kann ich halten. Auch den zweiten Kilometer schaffe ich in 4:56. Durchhalten, die Hälfte ist geschafft. Den dritten Kilometer schaffe ich auch wieder in 4:57 und fange schon ein bisschen an, mich zu freuen. Nur noch ein Kilometer. Jetzt nur durchhalten, nicht langsamer werden, vielleicht am Schluss noch etwas Gummi geben? Ein Kilometer kann so lang sein, wenn einem langsam schlecht wird und der Bauch anfängt, wehzutun! Aber ich schaffe es, das Tempo auf die letzten 300 Meter noch etwas anzuziehen, ich warte sehnsüchtigst darauf, dass mein neues Spielzeug mir durch ein Piepsen das Ende dieser Qual ankündigt, es piepst, ich schaue auf den FR, sehe, dass ich den letzten Kilometer in 4:49 gelaufen bin, keuche, japse, bleibe stehen, hole Luft, und freue mich wie blöd.
Das ergibt eine 4-Kilometer-Zeit von 19 Minuten und 39 Sekunden, das ist irre für mich! Ich bin tatsächlich jeden dieser vier Kilometer unter fünf Minuten gelaufen, das hätte ich mir nie zugetraut.
Und das bei acht Grad minus - ich habe wohl robuste Lungen....
Ich bin total euphorisch und freue mich einfach. Nachdem ich 200 Meter gegangen bin, um meinen Puls wieder runterzubringen, falle ich wieder in einen gemütlichen Trab und laufe heim, wo Charly schon auf mich wartet. Natürlich falle ich ihm gleich überglücklich um den Hals, und er staunt nicht schlecht über seinen Hasen und freut sich riesig mit.
Jetzt freue ich mich noch mehr auf mein Laufjahr 2008, mit meinem neuen Forerunner 205 und so einer schönen 4-Kilometer-Zeit könnte es doch gar nicht besser anfangen.
Da geht noch was!
Dunkle Tage
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Kurz noch ein Thema, das ich bereits vor Wochen angeschnitten hatte: Das
Blogsterben: in den 17 Jahren, in denen ich kontinuierlich und sehr gerne
blogge, ...
vor 2 Tagen