Also, die im vorigen Eintrag erwähnte bekloppte Hasenidee ist dann im Endeffekt auch genau das geblieben - nichts weiter als eine Idee, die dann letztendlich nicht in die Tat umgesetzt wurde. Ich habe Charly gestern nach Ehrwald begleitet und mich als Groupie für ihn, Kathrin und Erich betätigt, das war auch mal wieder nett. Zum Glück hatte ich einen Regenschirm und eine warme Jacke dabei, kann ich dazu nur sagen. Tolles Sommerwetter haben wir da, oder?
Ach ja, und Charly ist den HM mal eben in 1:41 gelaufen, völlig ohne jegliches Tempotraining, einfach so..... ich glaube, das hat ihn jetzt doch endlich mal aufgerüttelt, so dass er jetzt wieder mal nach einem ernsthaften Trainingsplan kramen will und versuchen wird, ein paar Bestzeiten zu knacken. Da geht nämlich noch so einiges bei ihm!!
Ja, und ich bin dann eben heute gelaufen. Ein lauffreier Sonntag, das geht nämlich gar nicht. Den Vormittag habe ich damit vertrödelt, aus dem Fenster zu schauen und mir zu sagen, sieh an, es regnet ja immer noch nicht? Und das so lange, bis ich schon wieder trockenen Fusses hätte zurück sein können..... losgelaufen bin ich dann am Nachmittag, als es wie aus Eimern geschüttet hat. Macht ja nix. Ich laufe doch gerne im Regen. Echt jetzt! Nach spätestens 200 Metern war ich nass bis auf die Haut.
Vorgenommen hatte ich mir 30 km, und ich habe, oh Wunder, dafür tatsächliche eine flache Strecke entdeckt, nämlich an der Wertach entlang. Das war auch mal wieder nett, und beim Laufen fiel mir auf, dass das tatsächlich der allererste flache Lauf für mich war, seit ich Ende April ins Allgäu gezogen bin. Ich bin mittlerweile ein richtiger Berghase!
Ich wollte einfach nur ganz locker laufen, in einer ganz normalen Pace von irgendwas über sechs Minuten... so habe ich das auch gemacht, bis Kilometer 18, und ab Kilometer 18 wurde es dann schwer und die Zweifel überkamen mich mal wieder. Es regnete, es war kalt, mir reichte es, und mir wurde wieder einmal so dermassen glasklar, dass ich jetzt noch nicht einmal die Hälfte der verdammten Marathonstrecke geschafft hatte, und warum will ich mir das eigentlich antun? So ein Marathon tut weh, das ist ganz eindeutig, aber warum macht man es dann? Ein halber reicht doch auch? Und wie es immer bei mir ist, wenn ich bei einem langen Lauf an einen Tiefpunkt komme, dann bade ich mich so ein bisschen in meinem selbsterwählten Leid, und dann lege ich einen Zahn zu. So auch heute. Ab Kilometer 20 lief ich dann jeden Kilometer konstant unter sechs Minuten.... mal 5:45, mal 5:55, mal 5:41. Es tat zwar immer noch weh, aber es lief wieder. Der Blick auf die Uhr bei Kilometer 29 sagte mir 2 Stunden, 54 Minuten und ein paar Zerquetschte. Und auf einmal wurde mir klar, dass ich die 30 km unter 3 Stunden schaffen könnte, wenn ich mich jetzt nur nochmal ordentlich anstrengte. Also los, Gummi. Ich lief so schnell, wie ich das mit 29 km in den Haxen eben noch konnte, und ich keuchte, ich war am Limit, nee, Spass machte das nicht, und was zog er sich, dieser verdammte 30. Kilometer, er zog sich ewig in die Länge!! Als endlich das erlösende Piepsen vom Forerunner kam, sah ich auf die Uhr - ich war diesen Kilometer in 5:22 gelaufen und die 30 km in 2 Stunden, 59 Minuten und 43 Sekunden.
Punktlandung! =)
Dann lief ich noch 2 Kilometer ganz langsam aus, klingelte zuhause und liess mich von Charly bewundern und verwöhnen, hach, war das schön, und ausserdem hatte er in meiner Abwesenheit geputzt und gekocht, ich geb ihn nie wieder her, diesen Mann, er ist einfach der Beste.
Und Marathon zu laufen finde ich nach wie vor irgendwie ziemlich bekloppt. Aber jetzt werde ich wohl echt nicht mehr drumrum kommen...... hach je. ;-)
Dunkle Tage
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Kurz noch ein Thema, das ich bereits vor Wochen angeschnitten hatte: Das
Blogsterben: in den 17 Jahren, in denen ich kontinuierlich und sehr gerne
blogge, ...
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