Montag, 30. Juni 2008

Frust und leckere Erdbeerbowle

Irgendwie tut sich nicht wirklich was mit meinem Rücken. Es wird weder bedeutend besser, noch schlechter, es bleibt einfach gleichbleibend schlecht. Zwei Monate (!!) ist der Sturz mit den Inlinern jetzt her. Das ist verdammt lange. Das finden auch mein Arzt und mein Physio, und deswegen schauen wir jetzt mal rein in den Rücken, machen mal wieder ein Bildchen. Ich wurde ja schon viel zu lange nicht mehr so richtig schön durchgestrahlt. Und dann kriegen wir ihn hoffentlich endlich wieder weg, den Schmerz. Mir reicht es nämlich!

Aber es gibt auch gute Neuigkeiten: die EM ist endlich vorbei! Nach einer weiteren schlaflosen Nacht gestern (mei, haben die 212 Colmarer Spanier sich gefreut und einen dementsprechenden Höllenradau vor meinem Schlafzimmerfenster gemacht) war es das jetzt erstmal wieder mit den Autokorsos.
Und bis zur WM 2010 wohne ich nicht mehr hier, soviel kann ich euch versprechen!

Am Wochenende war ich mit Charly im Allgäu. Dort ist es ja so ruhig nachts - das bin ich ja gar nicht mehr gewohnt, da kann ich ja vor lauter Stille fast nicht schlafen. ;-)
Zum Grillen waren wir am Samstagabend eingeladen, bei Freunden von Charly, das war total nett. Es gab leckere Erdbeerbowle, wusstet ihr, dass die ganz schön ordentlich reinhaut? Vor allem, wenn man am liebsten die in Amaretto getränkten Früchte mümmelt? Und noch viel mehr, wenn man diesen ganzen Effekt noch weiter verstärkt, indem man auf dem 4-Meter-Durchmesser-Trampolin, das da im Garten steht, alles gibt und wie wild darauf rumhüpft? Au wei, war mir schlecht auf der Heimfahrt. Örgs. Also hier noch einmal an Werner, Hilde und Richard, falls ich das am Samstag vergessen haben sollte zu erwähnen: Ich bin fei normal net so. ;-))

Montag, 23. Juni 2008

Kleiner HM-Test bei Mörderhitze

Noch ein Nachtrag: es gibt jetzt eine absolut wunderbare Fotoshow mit herrlich erfrischenden Kommentaren in Lizzys Blog. Unbedingt vorbeischauen! :o)

OK, ich gebe es zu, ich wollte es einfach nur wissen. Gestern war der Elsass-Marathon, auf den ich mich ja nun schon seit Monaten gefreut habe und zu dessen Teilnahme ich auch Lizzy überreden konnte (sie hat mich seit gestern wahrscheinlich schon hundertmal verflucht, und ich kann es ihr nicht verdenken ;-) ). Dass das mit dem Marathon und mir nichts wird, war mir schon seit ein paar Wochen klar, ich konnte ja in den vergangenen Wochen aufgrund meines Rückens so gut wie gar nicht laufen. Aber ich wollte mir doch zumindest die Option des Halbmarathons offenhalten. So bin ich letztes Wochenende zum Test 16 km gelaufen, das ging einigermassen ok, und so habe ich beschlossen, am HM teilzunehmen. Es sollte ein Test sein, denn am 27.07. ist ja auch schon wieder der König-Ludwig-Marathon im Allgäu.
Also fuhren wir am Samstag nach Molsheim bei Strassburg, Charly hat sich auch nur für den HM angemeldet, was für ihn sehr ungewöhnlich ist - denn wenn ein ganzer Marathon angeboten wird, dann läuft Charly den normalerweise auch. Am Abend zur Spätzle-Partie haben wir dann Lizzy und Volker getroffen, das war riesig nett, aber dann hiess es auch schon bald Schlafengehen - ich muss das ja schliesslich ausnutzen, wenn ich mal nicht in Gröhlmar bin und in Ruhe schlafen kann.
Am nächsten Morgen beim Aufstehen wurde uns sehr schnell klar - heute wird es heiss. Richtig heiss. Verdammt heiss. Mein Rücken muckte auch ein bisschen rum, aber das tut er immer nach dem Aufstehen, und so versuchte ich dem nicht allzu grosse Beachtung zu schenken. Wir schmierten uns zentimeterdick mit Sonnenmilch ein, und dann ging es los zum Start. Das Thermometer zeigte bereits jetzt, um halb neun Uhr morgens, 25°. Na das kann ja was werden.
Charly entschloss sich kurz vor dem Start, zusammen mit mir zu laufen, denn irgendwelche Bestzeiten wären bei der Hitze und bei den hügeligen Weinbergen sowieso nicht zu reissen.
Es ging los. Abgesehen von der Wärme fühlte ich mich gut. Mein Rücken fühlte sich eigentlich fast während des gesamten Laufes ok an, geschmerzt hat er dann erst wieder hinterher. (Leider zu sehr, als dass ich das einfach so hinnehmen könnte, und deswegen werde ich mich wohl endgültig vom König-Ludwig-Marathon verabschieden müssen. Ich bin im Moment eindeutig nicht marathonreif. Irgendwann wieder. Hoffentlich.)
Ich mache es kurz, die Hitze war gnadenlos. Das Thermometer stieg bis mittags auf gute 34° an, das war mein heissester Wettkampf bisher. Es lief endlos zäh, und ich versuchte Charly von Anfang an klarzumachen, dass mich eine Zeit von 2:30 heute sicher nicht wundern würde. Charly tat das als absolut lächerlich ab, 2:30 könne ich NIE laufen, das ginge gar nicht, und ich solle nicht so schwarzseherisch daherreden. Na, du wirst schon noch sehen, sagte ich.
Irgendwann kamen dann die Weinberge - und sie trugen den Namen "Berge" zu recht. Es ging so steil: / hoch. Dazu die gnadenlose Sonne, die uns auf die Köpfe brannte. Kein Mensch lief hier mehr, alle gingen. Wir auch. Wir wollten ja nicht als Streber auffallen. Wir dachten voller Mitgefühl an Lizzy, die sich die ganzen 42 Kilometer antat. Bei den Verpflegungsstationen machten wir jedesmal ausgiebigst Halt, mehrere Minuten lang - es war sowieso schon egal. Ich weiss nicht, wieviele Liter Wasser ich während dieser 21 Kilometer getrunken habe, aber es waren viele, viele, und das war gut so. Es gab auch einige Stationen, wo Wein ausgeschenkt wurde - darauf habe ich aber sowas von gerne verzichtet!
Irgendwann wurde uns klar, dass wir das mit den 2:30 tatsächlich nicht mehr schaffen würden - wir würden länger brauchen! Egal. Ankommen war alles. Unterwegs trafen wir auch auf einige umgekippte Läufer, die von den Sanitätern versorgt wurden, da wird es einem schon mulmig, wenn man diese leichenblassen Gestalten so leblos auf der Trage liegen sieht.
Als wir dann endlich ins Ziel krochen, zeigte die Zeit 2:36 an. Das ist ein neuer Langsam-Rekord für mich. Nur mal so für die Statistik: mein bisher langsamster HM dauerte 2:13, und meinem letzten und schnellsten HM bin ich im März in 1:53 gelaufen. Da war ich doch gestern satte 43 Minuten langsamer, und das ganz ohne Pipipause - nicht schlecht, Frau Hase.
Später am Abend erreichte uns dann noch eine SMS von Lizzy, die uns informierte, dass der Marathon aufgrund der vielen umgekippten Läufer dann wohl noch offiziell abgebrochen wurde, sogar von einem Toten war die Rede. Das ist tragisch, und ich habe einen gewaltigen Knoten im Bauch, wenn ich daran denke. Ich habe gestern auch für mich beschlossen, dass ich mir solche Extrem-Hitzeläufe wohl nicht mehr antun werde.

NACHTRAG: Soeben habe ich mir die Ergebnisliste angeschaut, und die spricht Bände: unzählig viele Läufer haben für den HM länger als drei Stunden gebraucht, einige sogar über vier Stunden.

Donnerstag, 19. Juni 2008

Warum ich Deutschland im EM-Viertelfinale die Daumen drücke

Nein, das hat nichts mit einer Art von neu erwachtem Patriotismus meinerseits zu tun, ganz im Gegenteil, ich kriege mittlerweile eine richtige Wut auf diese gesamte fanatische Fussball-EM mitsamt ihren beknackten sinnbefreiten patriotischen Anhängern. Starke Worte aus meinem sonst eher sanften Hasenmund? Nun, da sieht man mal, was extremer Schlafmangel anrichten kann.

Übrigens ist es beschlossene Sache: ich werde wieder umziehen. Diese Design-Wohnung mitten in der Stadt war so ein Fehlgriff, ich kann es gar nicht deutlich genug sagen.

Zum Hintergrund: Am letzten Sonntag hat die Türkei gegen Tschechien gewonnen und zieht somit ins Viertelfinale ein. Folge: die ganze Nacht Autokorso von allen türkischen Einwohnern Colmars (dank Ulis messerscharfer Recherche weiss ich, dass es davon immerhin 2386 gibt), mit Gehupe und sinnlosem, aber extrem lautem Rumgegröhle. An Schlaf war die ganze Nacht nicht zu denken, trotz hermetisch verriegelter Fenster und Ohrenstöpsel. Am Montag siegte dann Deutschland gegen Österreich - woraufhin kein hupender Autokorso durch die Stadt fuhr. Das war so eine Wohltat. Am Dienstag dann der Sieg Italiens gegen Frankreich - da ich in Frankreich wohne, sollte man doch meinen, es wäre dann Ruhe gewesen? Aber nein - prompt war die italienische Community von Colmar zur Stelle, und es folgte genau das gleiche Spiel wie am Sonntag. (Dank Ulis messerscharfer Recherche weiss ich, dass es immerhin 447 Italiener in Colmar gibt.)
Ich werde wahnsinnig.
Nun werde ich heute im Viertelfinale zum ersten Mal alle meine Daumen für Deutschland drücken (nach einem Deutschlandsieg herrscht nämlich Ruhe, wie ich bereits erwähnte), denn Deutschland spielt gegen Portugal, und Portugal stellt in Colmar gleich nach den Türken die zweitgrösste Community dar, mit 968 Personen. (Das hat übrigens Uli herausgefunden. ;-) ) Was da los ist, wenn die Portugiesen heute gewinnen, wage ich mir wieder einmal gar nicht vorzustellen.
Aber die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland gegen Portugal gewinnt, ist wohl doch sehr gering, oder?
Versteht mich richtig: mir ist das sowas von egal, wer Europameister wird.
Ich will einfach nur schlaaa-fen !!!