Das empfinde ich jetzt doch als sehr angenehm, nach zwei Wochen auch mal wieder Wochenende haben zu dürfen.
Letzten Donnerstag ging es nämlich mit der ganzen Abteilung von der Firma nach Italien - in Costa Volpino bzw. Lovere (in der Nähe von Bergamo) ist eine Zweigstelle von uns, und da fand ein Sales Seminar statt. Und so düsten wir Mittwoch nachmittag los, zwei Drittel meiner Abteilung in einem gemieteten Renault Espace, das restliche Drittel im Flitzemercedes vom Chef.
Einmal dürft ihr raten, ich welchem Auto ich saß :)
Über Nacht Halt gemacht haben wir dann in Chamonix Mont Blanc. Das liegt am Fuße des Mont Blanc, wie der Name des Ortes unschwer erkennen läßt. Ich kannte diesen Ort nicht, aber als ich Charly an diesem Abend anrief, meinte er, klar kenne er das, und er sei neidisch, da wolle er auch hin, und da sei es doch so schön ! Ja, stimmt, schön ist es da. Der Mont Blanc ist schon sehr gewaltig mit seinem schneebedeckten Gipfel, der in der Sonne glitzert, und auch die restlichen Berge außenrum sind wunderschön. Für mich war sofort klar, hier muß ich laufen gehen. Aber wann ? Wir kamen abends um sieben dort an und mußten dann natürlich nach guter französischer Manier um acht Uhr ins Restaurant gehen (Firma zahlt), also war das mit dem Laufen für den Abend schon mal gelaufen. Und morgens würden wir pünktlich um acht weiterfahren, denn am frühen Nachmittag sollte in Costa Volpino das Seminar schon losgehen. Aber als Hase hat man ja immer noch die Möglichkeit, Werhasi zu machen, denn der Lauf in Chamonix Mont Blanc mußte einfach sein, egal zu welcher Uhrzeit. Also stand ich brav um fünf Uhr auf und hoppelte los durch die stockfinstere Berglandschaft, einen hübschen Weg am Fluß "Arve" entlang, der sogar beleuchtet war. Die mächtigen Berggipfel zeichneten sich durch die dunkle Nacht deutlich vom sternenklaren Himmel ab, das war schon ein gewaltiger Anblick und ich war froh, dafür so früh aufgestanden zu sein. Leider ist mir dann wohl lauter Berge-Bewundern ein blöder Unfall passiert, ich bin nämlich richtig schön ordentlich mit dem Knöchel umgeknickt. Auaaaaa, das tut weh, kurz "merde" geflucht, ein paar Schritte gehumpelt und dann weitergelaufen. So ein bißchen Umknicken kann doch meinen Gummiknöcheln nichts anhaben, pah.
Gegen Mittag kamen wir dann in Lovere an. Ich war überrascht, wie hübsch der zentrale Platz dieses Städtchens war, und mußte gleich ein Foto schießen:
Dann gab es Mittagessen, und dann ging es los mit den endlosen Vorträgen über die finanziellen, legalen, verkaufsstrategischen und was weiß ich noch alles für Aspekten unserer Branche. Es war insgesamt einfach sehr viel Information in zu wenig Zeit gepackt, so daß einem gezwungenermaßen nach einiger Zeit der Kopf brummte. Es war aber nett, einmal die italienischen und auch die deutschen Kollegen unserer Firma kennenzulernen (denn in Deutschland haben wir auch eine Filiale).
Eine deutsche (!) Kollegin fragte mich auch wieder bewundernd, woher ich denn so gut deutsch könne - öhm, hm, na ja - ??!
Insgesamt kann man das Seminar mit zwei Stichpunkten zusammenfassen: sehr viele REDEN und sehr viel ESSEN gab es. Und nicht viel Zeit. Denn immer wenn die Reden dann endlich mal zu Ende waren, mußten wir ja schon wieder essen gehen. Das ist ganz schön anstrengend ! Nicht mal zum Laufen war wirklich Zeit.
Aber am Samstag war dann Freizeittag - den wir natürlich auch wieder mit der ganzen Truppe zusammen verbringen mußten. Und so war eine Bootsfahrt auf dem Lago d'Iseo organisiert worden. Wir schipperten auf die Isola d'Iseo, und dort machte ich bei meinem Rundgang eine witzige Entdeckung, die ich natürlich gleich festhalten mußte.
Schaut mal, auch in Italien gibt es Fans von unserem Bene (aber Papst sind sie doch nicht, die Italiener, oder ?! :) Also ich persönlich könnte mich ja gerade noch beherrschen, ein Riesenposter vom Papst auf meinen Balkon zu hängen, aber wenn sie meinen.... dieser Anblick hat mir ein großes Grinsen entlockt.
Bei der Rückfahrt aufs Festland sind wir dann an dieser hübschen Insel vorbeigeschippert:
Die Insel ist gerade mal so groß, daß das Schlößchen, das darauf steht, Platz hat. Und statt einer Garage fürs Auto gibt es einen kleinen Hafen, in dem die Boote liegen. Ich könnte mir vorstellen, daß man in diesem Domizil seine Ruhe vor nervigen Nachbarn hat. Und sehr viel Ruhe überhaupt. Charly, sollen wir da hinziehen ? :)
Leider hab ich mir von dieser Reise ein unangenehmes Souvenir mitgebracht - eine Verstauchung am Fuß. Mein Gummiknöchel hat mir das Umknicken bei meinem nächtlichen Lauf dann doch übelgenommen und verlangt jetzt nach Laufpause. Das Kuriose daran ist nur, daß ich in der Zeit zwischen dem Umknicken und dem Aufmucken des Knöchels noch dreimal absolut problemfrei laufen gehen konnte. Na gut, jetzt kriegt er ein paar Tage Pause, und dann ist es bestimmt wieder gut.
Das hoffe ich zumindest sehr, denn am 8. Oktober ist doch Halbmarathon in Semur, da will ich doch mitlaufen.
Dunkle Tage
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Kurz noch ein Thema, das ich bereits vor Wochen angeschnitten hatte: Das
Blogsterben: in den 17 Jahren, in denen ich kontinuierlich und sehr gerne
blogge, ...
vor 3 Tagen
4 Kommentare:
Scheint trotz der vielen Reden und Infos nicht ganz so schlimm gewesen zu sein, dein Seminarwochenende. Die Bilder "riechen" ja direkt nach ein bisschen Urlaub... ;-)
Na klar ziehen wir da hin, aber hm, ich hab kein Boot :)
Kussi
Knöchel ist ganz bald wieder gut :)
Hallo Kerstin,
also bei Deinen anschaulichen "Reportagen" geht mir immer das Herz auf. Ich will mehr, mehr, mehr davon.......
so ein schönes Umfeld für ein seminar-
und du läufst und knickst um.
*jadarfstdudasdenneinfachumknicken-
wokommenwirdenndahin?*
Lieben Gruß und gute Besserung
Max
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