Donnerstag, 17. Dezember 2009

Depression

Ich mag mich jetzt nicht mehr damit verstecken und mache es öffentlich.
Ich nenne es beim Namen, so wie es ist.
Ich habe eine Depression.

Eine Depression ist eine Krankheit. Man kann sie behandeln und heilen.
Ich bin nicht verrückt, und ich habe auch nicht versagt.
Das muss ich mir immer wieder sagen, damit ich den Mut und die Hoffnung nicht verliere.
Depressionen werden oft, so gut es eben geht, vor dem Umfeld verheimlicht. Bei einem Beinbruch oder einer Grippe käme wohl kaum jemand darauf, daraus ein Geheimnis zu machen, aber Depressionen sind nach wie vor nicht wirklich 'salonfähig', auch wenn sie eindeutig als eine Krankheit eingestuft werden.
Der Fall Robert Enke hat der ganzen Nation gezeigt, wozu eine Depression im Extremfall führen kann.... und fast niemand hatte eine Ahnung, was mit ihm los war.
Deswegen habe ich keine Lust, länger damit hinterm Berg zu halten und fröhlich so zu tun, als sei alles in bester Ordnung.

Im Folgenden einige typische psychische Symptome der Depression (die ich auch an mir beobachten kann): eine innere Leere, die man mit dem 'Gefühl der Gefühllosigkeit' beschreiben kann; Mangel an Antrieb und Interesse; Selbstvorwürfe; mangelndes Selbstwertgefühl; negative Bewertung der eigenen Person, ihres Wertes für andere und sich; Gefühl von Wertlosigkeit, Versagen; Gedanken von Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, von Überflüssig- und Wertlossein; allgemeiner Pessimismus; Gedanken von Nichtkönnen, Insuffizienz und Minderwertigkeit.....

Irgendwie schafft man es meist, im Arbeitsleben zu funktionieren. Man hält den Schein aufrecht. Man lächelt und tut so, als sei alles in bester Ordnung. Aber wie es wirklich im Inneren eines Depressiven aussieht, das weiss niemand. Weil die meisten gar nicht einmal ahnen, dass man depressiv ist. Woher auch?
Ich bin nicht der fröhliche und immer lächelnde Hase, für den mich alle halten. Und ich will auch nicht mehr so tun, als wäre ich das. Nein. Ich habe eine Depression.

Ein typisches körperliches Symptom meiner Depression sind bei mir meine immer wiederkehrenden, physiologisch nicht erklärbaren Rückenschmerzen. Mittlerweile glaube ich der Diagnose meiner Therapeutin, die mich nun schon seit vielen Jahren kennt: es handelt sich hierbei bei mir um ein reines 'Somatisieren', will heissen, meine seelischen Abgründe machen sich bei mir u.a. durch diese Rückenschmerzen bemerkbar. Das war bei mir schon immer so. Ging es mir seelisch nicht gut, tat mir kurz darauf der Rücken weh. Man will das dann im konkreten Fall nur immer nicht wahrhaben, weil diese Rückenschmerzen so verdammt real und konkret sind und so unheimlich WEH TUN.... aber psychosomatische Schmerzen sind nicht weniger 'real' im Empfinden als andere, es lassen sich nur eben keine konkreten körperlichen Ursachen dafür finden (weswegen ich manchmal schon gedacht habe, ich bin echt verrückt).

Nachdem es mir in den letzten Monaten mit dem Rücken wieder einigermassen gut ging, sind vor zweieinhalb Wochen beim Laufen urplötzlich wieder 'neue' und sehr starke Rückenschmerzen aufgetreten - aus heiterem Himmel, völlig ohne ersichtlichen Grund. Sie fühlen sich ähnlich an wie die 'Inlinersturzschmerzen', sind aber auf der anderen Seite. Und sie sind so penetrant, dass ich nicht einmal schmerzfrei gehen kann, an Laufen ist seitdem nicht mehr zu denken. Der Orthopäde und zwei Physiotherapeuten haben mir versichert, dass nichts geklemmt oder verrenkt sei, nein, auf rein körperlicher Seite sei alles in Ordnung.
Das ist ein ganz gemeiner Teufelskreis: das, was mich aus den echten Tiefs dieser Depression immer ein bisschen herausholen kann, ist mein geliebtes Laufen.... ich kann aber nicht laufen, weil mir aufgrund der Depression der Rücken wehtut.... im Moment kann ich nicht einmal spazieren gehen.
Aber das nehme ich jetzt im Moment einfach so hin, alles Lamentieren nützt nichts, ich kann es sowieso nicht ändern.

Ich erwarte hier auch um Himmels Willen keine Mitleidsbekundungen oder ähnliches. Ich hatte nach ein paar Tagen der absoluten Niedergeschlagenheit und Verzweiflung einfach nur das Bedürfnis, einfach einmal alles aufzuschreiben und nicht mehr länger zu verstecken, was mit mir los ist.

Ein weiteres Tabuthema diesbezüglich ist die Einnahme von Medikamenten / Antidepressiva. Viele sehen die Medikamenteneinnahme auch als Unfähigkeit an, sein Leben 'ohne' auf die Reihe zu bekommen.
Ich nehme mich da auch gar nicht aus.
Die Haltung ist wohl verständlich.... aber dennoch zu hinterfragen.

Sie hängt (das vermute ich zumindest) mit der Stigmatisierung von psychischen Krankheiten zusammen. Als ob es sich um eine Charakterschwäche handeln würde. Die Einnahme der Medikamente wird sozusagen als Eingeständnis gesehen, nicht 'normal' zu sein.
Man wird aber nicht 'normal' bzw. gesund, bloss weil man um keinen Preis wahrhaben möchte, dass etwas nicht stimmt.
Krankheitseinsicht und Akzeptanz sind ganz notwendige Schritte auf dem Weg zur Genesung. Beide entlasten auch - irgendwie.

Es ist doch viel angenehmer, sich sagen zu können, 'OK, ich bin krank geworden, das ist ziemlich beschissen. Dafür gibt es aber sehr gute Heilungschancen. Das sind die Symptome, das sind die Ursachen, so und so könnte der Weg aussehen, um wieder in den Alltag zurückzufinden und damit zu leben' als 'Ich bekomme nichts auf die Reihe, ich bin faul / eine Versagerin / eine Niete ..., ich muss mich mehr bemühen, alle anderen schaffen es doch auch irgendwie'.

Wenn ich mich nun aber weiterhin quäle und mich wehre und keine Medikamente nehmen will, weil ich dann denke, dass ich versage, mache ich es mir unnötig schwer. Das ist ungefähr so, als ob ich weiss, dass ich kurzsichtig bin, und meine Brille nicht aufsetzen mag.

Eine Depression ist eine Krankheit. Man kann sie behandeln und heilen.
Und ich komme da wieder raus. Ich habe es jetzt akzeptiert, dass es so ist, und das ist der erste wichtige Schritt.
Ich werde nun definitiv all die Hilfe in Anspruch nehmen, die mir dabei am besten wieder heraushelfen kann. Auch wenn es dauert und u.U. ein schwerer und mühsamer Weg wird. Ich schaffe das. Noch dazu habe ich das Glück, auf die volle Unterstützung meines Partners und meiner Familie zählen zu können.

Und damit sich das alles hier nicht nur restlos niederschmetternd liest, hier zum Schluss noch eine schöne Nachricht: ich habe endlich kapiert, dass mein Leben so alleine hier in Frankreich einfach keinen Zopf mehr hat. Ich werde in ein paar Monaten zu meinem geliebten Charly ins Allgäu ziehen, wo ich eigentlich schon lange hingehöre.

35 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Glückwunsch Hase - das ist der richtige Start.

Jetzt weiß ich, dass Du das schaffst.

Die Räuber grüßen Dich und die Dame meines Herzens sagt: "Ich drück' Dich"

LG
Aicanáro

Martin hat gesagt…

Das du diesen, sicher nicht leichten Schritt, gewagt hast ist mit Sicherheit der erste Schritt aus dieser Hölle. In meiner weiteren Familie ist ebenfalls ein Mitglied davon betroffen und daher weiß ich ein bisschen, ein kleines bisschen was dies bedeutet. Ich wünsche dir die Kraft, zusammen mit Charly deinen Weg daraus zu finden. Ich bin in Gedanken bei Euch.

lizzy hat gesagt…

Nach meiner Überzeugung sind die Rücken-(oder was auch immer-)-Schmerzen in diesem Fall genauso "körperlich" und damit "echt" wie die nach einem Sturz oder ähnlichem. Überhaupt gibt's für mich die Auseinanderzerrung von "Psyche" und "Physis" nicht. Ich zumindest sehe mich als "homogenes Gesamtsystem", in dem alles Beteiligte den gleichen Gesetzen folgt.

Und solche "Episoden" haben auch einen großen Vorteil (der allerdings leider erst ersichtlich wird, wenn sie überstanden sind): sie geben ungeheuer viel Stärke und Lebensmut. Weil: WENN sie dann überwunden (oder ins Leben eingegliedert) sind, dann fühlt sich alles an wie frisch gewaschen. Die ganze Welt und das eigene Empfindungsleben. Und das erlebt nur derjenige, der die Depression in ihrer vollen Schwärze und Kälte kennt.

Ich wünsch' dir, dass das bald auch für Dich zutrifft.

Der "große Schritt" ins Allgäu ist sicher erstmal wieder hart (so wie es Umbrüche nunmal irgendwie immer sind) - aber ich bin mir fast sicher, dass es dann auch ein großer Schritt zur Gesundheit ist.

Ich wünsch' dir Kraft.

P. S. Bei mir (zwei unterschiedlich lange depressive Episoden. Die letzte vor mehr als 5 Jahren erfolgreich hinter mir gelassen) bestanden die schlimmsten "fassbaren Sympthome" darin, dass akustische und optische Reize nicht mehr gefiltert wurden. Jedes kleine eigentlich harmlose NebenGeräusch (Radio, Autorauschen) war wie Presslufthämmer, jeder nächtliche Autoscheinwerfer beim Hundespaziergang wie ein Lastwagen, der durchs Hirn brettert. Grauenhaft. Da magste Eremitin in der Wüste werden. Internet ist da ganz gut weil deutlich leiser als z. B. Kneipenbesuche ;o)

Jörg hat gesagt…

Vielleicht ist der erste Schritt zur Besserung, sich die Dinge einzugestehen und bewußt anzugehen. Das Leben ein bißchen umzugestalten und in das Allgäu zu ziehen, ist ja auch eine gute Idee.

Wünsche dir alles Gute

Jörg

michi hat gesagt…

Den ersten Schritt bist Du gegangen, der zweitw geht ins Allgäu, für alle weiteren wünsche ich Dir all die Kraft, Unterstützung und Zuversicht, die Du benötigst!

Werner hat gesagt…

Fühl dich mal gedrückt von der ganzen Familie. Auf Tipps und Analysen verzichte ich hier da ich von der Materie eher keine Ahnung habe.
Du bist bei uns immer willkommen.

Pienznaeschen hat gesagt…

Liebe Kerstin,

Dein Post berührt mich ... Deine offen, ehrlich Worte, Dein Mut und Deine Stärke - ein großer Schritt!

Viel kann ich nicht schreiben ... aber auch Hasenöhrchen dürfen hängen und müssen nicht kramfhaft auf happy gestellt werden. Deine Hasenöhrchen werden aber auch wieder ganz frei und ungezwungen stehen und durch die Gegen wackeln können, ganz sicher!

Für Dich ganz viel mutige Kraft und wenn Du magst, dann fühl Dich arg lieb gedrück!

Hilde hat gesagt…

So offen über alles zu schreiben ist glaub ich schon mal ein guter Anfang.

Wir freuen uns schon ganz arg, wenn du ins Allgäu ziehst und wir dich/euch öfter mal zu Gesicht bekommen!

Fühl dich ganz lieb gedrückt!

ultraistgut hat gesagt…

" Ich werde in ein paar Monaten zu meinem geliebten Charly ins Allgäu ziehen, wo ich eigentlich schon lange hingehöre."

Hallo, Hase,

habe alles aufmerksam durch gelesen, und bei diesem Satz wusste ich, das ist des Rätsels Lösung, das ist wohl für dich der einzig wahre Schritt, den du wahrscheinlich schon längst hättest tun sollen.

Du wirst sehen, dann sind alle Schmerzen verschwunden, und eine neues Leben wird beginnen.

Liebe Grüße
und viel Glück für das kommende Jahr !

Anonym hat gesagt…

Lieber Hase,
ein großer Schritt, ein mutiger Schritt, den du mit diesem Blogeintrag getan hast. Der wichtigste war aber wohl, dass du dir selbst deine Krankheit ein- und zugestanden hast und dich ihr stellen kannst. Nicht verbissen gegen sie ankämpfen, sondern erst einmal mir ihr leben und sie Schritt für Schritt hinter dir lassen. Dabei jede Hilfe nehmen, die du kriegen kannst - eben auch medikamentöse, wenn es sein muss.

Ich selbst rutsche mit unschöner Unregelmäßigkeit in depressive Phasen hinein, zuletzt vor gut einem Jahr, zum Glück nicht so tief wie sonst, aber eben doch so, dass ich wieder für einige Monate Medikamente genommen habe.Es ist ein großartiges Gefühl der Befreiung, wenn der Schleier langsam wieder hochgeht und man wieder Kraft für seinen Alltag und Freude an den schönen Seiten des Lebens hat und sich selbst wieder leiden kann. Und jede Phase hat mir im Nachhinein Energien verliehen und mir geholfen, mein Leben und das, was mir darin nicht gut tut, klarer zu sehen und zu verändern, auch wenn es schwer fiel und in mancher Hinsicht schmerzhaft war (z.B. mir einzugestehen, dass ich für die große berufliche Karriere nicht gemacht bin).
Ich bin sicher, der Weg fort aus dem einsamen Frankreich und hin ins Allgäu zu deinem Hasenmann ist eine Veränderung, die dir unendlich gut tun wird, auch wenn sie mit Abschied und viel Unsicherheit verbunden ist. Und ich wünsch dir, dass auch diese Perspektive dir ganz viel Kraft gibt, um diese bleierne Zeit jetzt durchzustehen.

Ich denk an dich, alles Liebe!
Anne

Claudia hat gesagt…

Ich komme oft einmal vorbei und lese bei Dir, gerne, über das Laufen. Ich wollte heute nicht einfach so kommentarlos und leise wieder gehen, sondern Dir meine herzlichsten Wünsche hier lassen, dass Du einen guten Weg aus der Krankheit findest.

Alles Gute, von Herzen,
Claudia.

Anonym hat gesagt…

Nun mag’ ich Dich auch mal grüßen – unbekannterweise.
Du hast sicher den richtigen Schritt getan, in dem Du "die Sache" öffentlich machst und nicht mehr versuchst, krampfhaft den Schein zu wahren.
Und dahin zu ziehen, wo die Liebe wohnt, ist sicher auch nicht verkehrt.
Grüße
Gerhard

Charly hat gesagt…

Das sind aber arg liebe und schöne Kommentare :-)

Hase hat gesagt…

Vielen Dank, ihr Lieben.... ich musste beim Lesen eurer Kommentare ganz viel schlucken, ich bin wirklich sehr gerührt!

@ Aicanáro, ja, ich schaffe das! Ich weiß das jetzt! Richte den Räubern und der Dame deines Herzens auch einen ganz lieben Gruß von mir aus.

@ Martin, vielen lieben Dank! Wenn du in deiner Familie jemanden hast, der auch betroffen ist, dann weißt du ja sicher, wie hilflos man als Außenstehender da oft davorsteht...

@ Lizzy, das, was du da schreibst, macht wirklich Mut. Ich glaube jetzt einfach einmal daran, dass das bei mir auch so sein wird - das mit dem 'frisch gewaschen fühlen', meine ich jetzt.
Ich hatte da auch noch so etwas im Hinterkopf, dass du so etwas auch selber kennst. Ich weiß also, dass du mich sehr gut verstehst.... und die Symptome, die du da beschreibst, klingen wirklich mehr als grausam.
Danke dir!

@ Jörg, vielen Dank dir auch. Du bist so ein treuer (meist stiller) Mitleser meines Blogs, das freut mich sehr, übrigens!

@ Michi, danke dir, das ist lieb.... *umärmel* :o)

@ Werner und Hilde, danke auch euch ganz arg! Und ich freue mich wirklich ganz arg, dass ich mit euch schon so liebe Freunde hier im Allgäu habe, das bedeutet mir wirklich sehr viel, wo ich doch hier sonst noch gar niemanden kenne.
Wie geht es denn Tessa mittlerweile, der kleinen tapferen Kämpferin? Wird sie jeden Tag ein bisschen stärker und kräftiger?

@ Juia, auch dir ein liebes Danke... die Hasenöhrchen werden wieder wedeln, ja, auch wenn sie im Moment definitiv nur auf Halbmast stehen! ;-) Ich drück dich mal zurück!

@ Margitta, ja, auch ich bin so unendlich froh über diese Entscheidung, jetzt, wo ich sie getroffen habe. Es wird mir nicht leicht fallen, meinem geliebten Frankreich au revoir zu sagen.... aber dennoch weiß ich, dass es richtig ist, und ich freue mich auf meine neues Leben in meinem neuen Zuhause. Danke dir!

@ Anne, zunächst einmal vielen Dank für deinen konstruktiven und verständnisvollen Kommentar.... du weißt also auch sehr gut, wovon ich rede, weil du es selber schon erlebt hast. Ich bin mir ja sowieso sehr sicher, dass die 'Dunkelziffer' derer, die auch an dieser Krankheit leiden, unheimlich hoch ist, und so sind immer auch Menschen im Freundes- und Bekanntenkreis betroffen, von denen man es abolut nicht ahnt.
Und du nennst da noch etwas anderes ganz klar beim Namen: Frankreich bedeutet, seit ich im Elsass wohne, in der Tat nur noch 'Einsamkeit' für mich. Und das hat einen großen Teil zu diesem Totalabsturz beigetragen. Warum habe ich nur so lange gebraucht, mir das einzugestehen??

@ Claudia, vielen Dank!! Ich freue mich immer, wenn ich von stillen Mitlesern meines Blogs erfahre, und ich freue mich, dich auf diese Weise 'kennenzulernen'!

@ Gerhard, auch dir vielen Dank für deine Bestärkung zu meiner Entscheidung! Ich freue mich, dich hier bei mir zu lesen (kenne deinen Namen ja schon aus anderen Blogs).

@ Charly, ja, gell? Das finde ich auch!

Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches 2010!

Brownie hat gesagt…

Ich wollte einfach nur mal ein paar liebe Grüße dalassen und dir wünschen, dass du die Krankheit bald in den Griff bekommst. Der Umzug ist sicherlich ein ganz wichtiger Schritt dabei.
Ganz liebe Grüße
Dani

Cecile hat gesagt…

Du tust gut, dir von Anfang an helfen zu lassen. Dass du noch den Wille dazu hast, ist ein sehr gutes Zeichen. Ich unterstuetze voll und ganz dein Vorhaben in Allgaeu umzuziehen. Eine Herzdame gehoert zu ihrem Herzbub :) Ist einfach so! Muss ich ja wissen, da ich schon seit bald 28 Jahren den weiten Schritt vorgenommen habe! Bisou Haeschen passe auf dich auf!

Manu hat gesagt…

Lieber Hase,

glaub' mir, ich kann mir ein wenig vorstellen, wie es sich anfühlt. Will das nicht näher erläutern, weil ich für mich beschlossen habe, dies Thema nicht öffentlich zu machen (so im Kommentar ist das okay, aber eben nicht als Thema bei mir).
Ein verständnisvoller Partner ist das aller-allerwichtigste und ich glaube, es ist ein sehr guter Entschluss, mehr Nähe zu schaffen! Ich drück dich!
Liebe Grüße und einen schönen 4. Adventssonntag, Manu

Mel hat gesagt…

Liebe Kerstin,

ich finde es toll und sehr mutig, dass du darüber (nicht anonym) schreibst und kann nachfühlen, wie es dir geht!

Habe momentan auch ein Tief - diese Energielosigkeit, stundenlanges wie gelähmtes nur Rumliegen, Sinnlosigkeitsanwandlungen kenn ich nur zu gut. Ist bei mir seit gut sechs Wochen mal wieder fast Standardprogramm sobald ich alleine zuhause bin.

Was mir wie dir sehr sehr gut tut ist SPort. Heute war ich das erste Mal seit gut einem Jahr wieder eine Stunde draußen laufen und es hat soooooo gut getan! Bei mir war es wie bei dir: Chronische Rückenschmerzen haben mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jetzt, dank gezieltem Yoga und rückenschonendem Sport auf dem Crosstrainer und Laufband, wird es langsam besser.

Ich finde es sehr gut, dass du keine Medikamente nimmst. Eine Depression ist immer ein Lehrer, und es ist unsere typische gelernte EInstellung, mit einer Pille alles wegzuschlucken. Und unseren Körper mit Gift zu belasten. Im Akutfall sehe ich das ein, aber eine Depression ist auch immer eine Aufforderung, besser und liebevoller mit uns umzugehen. Und sie entsteht mit unserem Denken, unserem Selbstkonzept. Dass es gewisse genetische Umstände gibt, die die ENtstehung begünstigen mag ich nicht ausschließen, aber ich merke einfach, wie schnell bei mir die Stimmung besser wird, wenn ich mit Menschen zusammen bin, die ich mag, oder ich ein Ziel habe, Sport mache, tanze. Alles ohne Medikamente.

Es ist eine ständige Arbeit an sich selbst, und manchmal fehlt dazu die Kraft und der Wille. Das muss man sich eben auch nachsehen lernen.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles alles Gute und viel Nachsicht mit dir selbst! Die Sonne wird wieder scheinen, ganz sicher.

Lieben Gruß, Emme

Tarrian hat gesagt…

Hallo Hase - nachdem ich Deinen Eintrag gelesen habe, weiß ich dass Du auf dem besten Weg bist. Du kannst das schaffen.

Sei Dir selbst nicht böse, wenn Du vorerst mal Krücken brauchst. Die halten Dich in Bewegung und schützen Dich vor der bleiernen Starre. Du, mit Deinem starken Geist wirst sie nicht lange brauchen und dann fliegen sie wieder ins Eck', wirst schon sehen.

Der Alte vom Berg hat viel zu erzählen - hör' ihm gut zu. Er meint es gut mit Dir und Deinem Prinzen.

Alles Liebe
Tarrian

Phönix hat gesagt…

Fröhliche Weihnachten, Hasi, jetzt erst recht!
Alles wird gut! - Dein Spruch (und Anjas :D) - und mich regt er auf wie sonstwas. Und weißt Du was? Jetzt schreibe ich ihn nicht nur zum erstenmal, sondern glaube sogar daran. Du hast ein Kämpferherz und von der Grundausstattung Deiner Persönlichkeit her bist Du eine optimistische heitere Frohnatur. Aber wie blöd wäre das denn, wenn das alles wäre? Jeder weiß, dass Du auch sehr sensibel, einfühlsam, mitleidend und mitfreuend bist. Komischerweise schlägt die Depression bei solchen Menschen besonders gern zu. Auch wenn Fröhlichkeit und Leichtigkeit jetzt dahin sind, so sind sie nicht weg, sondern nur überdeckt und weiterhin in Dir. Das ist Dein "Ich", und das wirst Du wieder freischaufeln. Ich glaube an Dich!
Und ich schick Dir ein Lied rüber:
http://www.youtube.com/watch?v=pudOFG5X6uA
Vielleicht hat Dir ja jemand Lautsprecher zu Weihnachten geschenkt. ;)
Halt die Ohren steif, Häschen.
Alles Liebe!

Hase hat gesagt…

Liebe Dani, Cécile, Manu, Emme, Tarrian und Phönix, ich möchte euch auch ganz herzlich danken für eure lieben Kommentare.... auch wenn ich die ganze Zeit nichts mehr geschrieben habe hier, so habe ich sie doch sehr aufmerksam gelesen.
Ich bin wirklich gerührt über eure aufbauenden Worte und darüber, dass ihr an mich glaubt! Danke!

Mel hat gesagt…

Na klar glauben wir an dich!

Übrigens: wenn das mit dem Laufen gerade nicht so gut geht - eine tolle Alternative ist, mit dem Mountainbike unterwegs zu sein! Naja, ich kann nur von mit sprechen, und Bewegung an der frischen Luft (und gute Gesellschaft) ist für mich momentan die beste Medizin.

Außerdem kann ich dir die Bücher von Wayne Dyer ans Herz legen: "Real Magic" und "Your Erroneous Zones".

Mach es gut, und gib dir Zeit.
Und Guten Rutsch!

Lieben Gruß, Emme

Anonym hat gesagt…

Hase, "ca arrive aux meilleurs", und gerade denen passiert es. Wünsche dir von Herzen gute Besserung, egal welchen der möglichen Therapie-Wege du dich letztlich entscheidest, zu beschreiten.
Sport hilft übrigens wirklich, selbst, auch und gerade dann, wenn man sich richtig zwingen muss, auch nur an das Heraussuchen von Sportkleidung zu denken...

GRAS.GRUEN hat gesagt…

hallo kerstin....beim lesen kam mir schon der gedanke..na, und da sitzt sie mutterseelen alleine in ihrer wohnung und muss ausharren bis wieder charlyzeit ist, wo sie ihn doch dringend braucht als unterstützung... ich denke, der Umzug wird dir am besten tun ( ohne davon ahnung zu haben ) - sport ist nicht alles, hilft oft über manches hinweg, man neigt jedoch schnell dazu, sich auch damit (km-fresserei,zeiten ect) stress zu machen, was sicherlich kontraproduktiv ist. denn vorschlag des/der vorschreiberin mit mtb find ich gut - abwechslung ist immer was positives. du schaffst das !! grüße aus der heimat ;-)) Geli

Phönix hat gesagt…

Ich wünsch Dir und Deinen Lieben ein gutes neues Jahr, Hase!
Alles Liebe!
Phönix

lizzy hat gesagt…

Ein Glücks-

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GRAS.GRUEN hat gesagt…

na, dass is ja mal geil..von lizzy ;-)) - wünsch dir auch alles gute Kerstin !!

Hase hat gesagt…

Danke, ihr Lieben! Das ist wirklich lieb von euch.
Lizzy, deine 'Zeichnung' ist wirklich ein tolles Kunstwerk, danke dir!!

Ich wünsche euch allen auch ein ganz tolles und gesundes 2010!

Anonym hat gesagt…

Hallo Kerstin ,finde ich toll wie du das geschrieben hast und so offen,auch ich habe schon zig Jahre damit zu tun ,aber mit einem neuen Medikament geht es besser,habe es Karlheinz gerade geschrieben ,ins Allgäu zu ziehen ist doch das Beste dann bist du nicht mehr so allein nu alles Gute im Neuen Jahr Margarete

Hase hat gesagt…

Liebe Margarete, danke dir!!
Du weißt also auch, wovon ich spreche..... ich wünsche euch auch ein ganz besonders schönes neues Jahr!

trailfüchsin hat gesagt…

Liebe Frau Hase,

Deinen Eintrag habe ich heute erst entdeckt, da ich Deinen Blog nicht abonniert habe. Auch ich möchte es hier nicht ausführen, bin aber bass erstaunt, wie gerade einige Deiner Kommentatoren, übrigens gerade die, die mir auch ans Herz gewachsen sind, ähnliches durchlebt haben. Da mag ich nur noch zutun; Ja, ich bin auch solch ein Seelchen.
Und das Allgäu ist bestimmt genau die Richtung Umgebung für eine Häsin.

Ganz liebe Grüße fürs Neue Jahr
von Frau Fuchs, der Moni

Hase hat gesagt…

Hallo Moni, aha, noch eine im Bunde.... ich danke dir für deine lieben Worte und umarme dich mal virtuell!

Anonym hat gesagt…

Da ich hier immer gerne lese möchte Dir auch alles Gute und vorallem gute Beserung wünschen!
Ich denke, dass Depresionen auch viel mit "chemischen" Körperzusammenhängen zu tun haben (so nenne ich das für mich und meine damit Hormone und alles andere was im Körper noch so wirkt) und denke, dass sowohl Sport aber eben auch Medikamente helfen können. Es ist eben eine Krankheit, die auf die Seel schlägt aber nicht unebdingt daher kommt, darum finde ich Medikamente als Mitbehandlung vollkommen legitim.
Gute Besserung und guten Umzug!
Marlene

Trudy hat gesagt…

Bei mir ist es 8 Jahre her. Das kam schleichend, hatte mit jahrelanger Überbelastung bei der Arbeit zu tun. Die Symptome waren so, dass ich nicht mehr gut schlafen konnte, keine Freude mehr hatte, keine Gefühle. Es schien mir, dass ich statt Augen nur noch Löcher im Kopf hatte. Du kennst doch diese Haushaltrollen und deren Karton im Inneren. Ich hatte das Gefühl, dass ich in solch einer Röhre steckte, mich nur noch mit den Fingerkuppen am oberen Rand festhaltend. Ich habe die Arbeit aufgegeben und organisierte die Hayka. Jedenfalls war ich dann mit dem Welpen auf angenehme Art beschäftigt und es gab wieder Grund zum Lachen. Trotzdem verschwand die Depression fast so langsam wie sie gekommen war, es dauerte mehr als ein Jahr bis ich sagen konnte, jetzt sitze ich auf dem Röhrenrand mit den Beinen nach aussen.
Inzwischen fühle ich mich längst wieder gut. Allerdings nie und nimmer mehr so unternehmungslustig wie früher. Ich habe aber nie mehr das Gefühl, in einem Loch zu stecken.
Ich erzähle dir das alles, damit du siehst, dass es vorüber gehen kann. Dass es aber nicht von heute auf morgen verschwindet, auch wenn sich die Lebensumstände optimieren.

Alles Gute für dich wünscht dir
Trudy

Hase hat gesagt…

Danke für deine ehrlichen Worte, Trudy! Es tut immer gut zu wissen, dass man nicht alleine ist und dass es anderen auch so ähnlich geht wie einem selbst.