Donnerstag, 21. Oktober 2010

Charly hat einen Friseurtermin!

Charly und ich lagen gerade SO am Boden vor Lachen, weil wir zufällig über dieses Video gestolpert sind und es uns unvorsichtigerweise einfach angeschaut haben.
Hammer.
Ich hab mich noch selten so weggeschmissen vor Lachen.

Charly, morgen gehst du zum Friseur!!

Montag, 18. Oktober 2010

Ein Marathon ist immer noch ein Marathon.

Ein Marathon ist immer noch ein Marathon. Will heissen, das sind 42,2 eigens erlaufene Kilometer, und das wird für mich immer etwas ganz Besonderes bleiben. Und deswegen möchte ich versuchen, meinen gestrigen siebten Marathon auch wieder in einem Bericht festzuhalten.

(Also eigentlich wäre es ja der achte gewesen... wäre, wohlgemerkt, hätte ich mich bei meinem letzten Marathon nicht so blöde verlaufen und somit die Strecke um 7 Kilometer abgekürzt. Demzufolge war das gestern erst der siebte und nicht der achte. Blöd gelaufen, aber soviel Korrektheit muss sein.)

Charly und ich haben uns den Bottwartal-Marathon ausgesucht.... erstens, weil Charly gestern frei hatte (viele Marathons kommen ja leider schon alleine aus dem Grund, dass Charly am Wochenende meist arbeiten muss, nicht in Frage), zweitens, weil wir da zusammen mit unseren neuen Freunden Tina und Niko hinfahren würden und die Nacht von Samstag auf Sonntag auch bei den beiden verbringen durften (noch einmal vielen Dank für eure tolle Gastfreundschaft, ihr zwei!), und drittens, weil sowohl die Strecke als auch die Stimmung an derselbigen sehr schön sein sollte.

Samstag abend haben wir dann also wie gesagt bei einem sehr leckeren veganen Abendessen bei Tina und Niko verbracht (Nudel-Gemüse-Loading und Choco-Loading, was braucht man mehr?) und haben viel leckeres Umkehr-Osmosewasser getrunken, was mir jetzt natürlich wieder einen gewaltigen Floh ins Ohr gesetzt hat.... so eine Umkehr-Osmoseanlage ist schon was ganz Tolles und das Wasser SCHMECKT so viel besser.... will ich auch haben...... grrrrmpff ;-)

Leider lag ich dann, trotz superbequemer Bettstätte, die ganze Nacht wach.... das ist mir zum letzten Mal in der Nacht vor meiner Halbmarathon-Premiere passiert, und das war im März 2004, in Freiburg. Ich hatte keine Ahnung, woran es lag, es stand doch einfach nur ein Marathon auf dem Plan, und eine besondere Zielzeit hatte ich mir auch nicht vorgenommen....? Egal, sei’s drum, ich konnte also am nächsten Morgen nicht anders, als permanent in 20-Sekunden-Intervallen zu gähnen. Motivation pur =)

Auf dem Marathongelände dann das übliche Gewusel, Charly und ich stehen Schlange, um uns nachzumelden. Ich überlege kurz, ob ich mir wirklich den Marathon antun will oder ob ein halber nicht doch auch reicht, worauf Niko mir unmissverständlich zu verstehen gibt, dass ein Halbmarathon doch echt nur was für Kleinkinder ist... ;-)
Niko ist Ultraläufer, wohlgemerkt.... ähm... na gut, dann darf der Hase jetzt nicht schwächeln.

Wermutstropfen: Charly hatte seit Samstag ziemliche Probleme mit seiner Wade, er hat sie sich gezerrt, als er sich am Vortag bei einem 10-Kilometer-Wettkampf die Schuhe binden musste. (Schon klar, dass man am Tag vor einem Marathon noch einen Zehner laufen muss, oder? Er ging von seiner Firma aus und war schon seit Ewigkeiten organisiert....) So hoppelte er noch so ein bisschen hin und her und versuchte abzwägen, ob der Marathon echt drin sei.... wie seine Entscheidung ausgefallen ist, muss ich ja nicht weiter ausführen, ihr kennt ja meinen Charly. Notfalls würde er nach der HM-Marke eben aussteigen.

Nach dem Startschuss hingen wir noch während einiger Kilometer Tina und Niko an den Fersen.... für Tina war es die Marathon-Premiere, und sie wollte auch gleich die 4-Stunden-Marke knacken. Ich hatte absolut keinerlei Zweifel, dass sie das schaffen würde, hatte ich doch ihren Super-Trainingsplan gesehen, der sie wirklich optimal auf dieses Ziel vorbereitet hatte. Nach ca. 4 Kilometern liessen wir sie dann aber ziehen, da dieses Tempo für mich heute eindeutig zu ehrgeizig war.

Und so hoppelten Charly und ich gemeinsam vor uns hin.... wir waren schon seit Ewigkeiten keinen Marathon mehr gemeinsam gelaufen, und ich genoss das sehr. Natürlich mussten wir auch so ein bisschen über um uns herumlaufende Mega-Klugschwätzer und Extrem-Hörbar-Ausatmer lästern, das gehört doch dazu und verkürzt die Laufzeit.... ;-)

Die vielen Dörfchen, durch die wir liefen, waren extrem putzig, ich fühlte mich teilweise wie im Elsass angesichts der malerischen Marktplätze mit ihren schnuckeligen Fachwerkhäuschen. Und die Stimmung in den Orten war bombig – die Zuschauer hatten sich wirklich organisiert, um die Läufer richtig ordentlich anzufeuern und ihnen einzuheizen. War riesig nett.
Cahrlys Wade zwickte zwar, aber sie hielt.

Kurz vor der HM-Marke kamen mir natürlich wieder sabotierende Gedanken.... hmm, und wenn ich jetzt aussteige? 21 km sind doch auch was und reichen tut es mir und meinen Knochen sowieso.... zum Glück war Charly da, der mir mit einem kurzen, aber sehr bestimmten "nix gibt’s, es wird weitergelaufen!" dann eigentlich gar keine Wahl mehr liess, und das war gut so. Ich war für den Marathon angemeldet, ich wollte den Marathon laufen, so schlecht ging es mir echt noch nicht und es wäre extrem unbefriedigend für mich gewesen, auszusteigen. Also weiter.

Die zweite Hälfte ist dann immer etwas zäh, klar. Die Beine sind dann nicht mehr so ganz frisch. Aber das kennen wir alles, und da müssen wir durch, so wie alle anderen Marathonläufer auch.... die schnelleren wie die langsameren.

Eine ganz witzige Szene hatten wir bei Kilometer 34.... Charly drehte sich um und sagte zu mir, schau mal, da hinten kommt der Pacemaker mit dem 4:30 Luftballon, von dem lassen wir uns jetzt aber nicht einholen! Auf, auf! Damit wollte er mich wohl motivieren und anspornen.... und prompt trat auch schon der gegenteilige Effekt ein.
Ich wurde trotzig.
Das kann ich SO gut, wenn ich eigentlich sowieso keinen Bock mehr habe! Wir liefen über eine malerische Holzbrücke, und ich blieb stehen und fing an rumzumotzen. "Das ist MIR doch egal, wenn der Pacemaker mich überholt! Soll er das doch machen, was interessiert mich das?"
*mit dem Fuss aufstampf*
Ich ging ein paar Schritte und kam an einem Zuschauerpärchen vorbei, die ich völlig ungefragt (und in einem ziemlich rotzigen Tonfall) darüber informierte, dass so ein Marathon "echt verdammt scheissweit ist, echt jetzt mal!!", die wussten gar nicht, wie ihnen geschieht.
Ich ging noch ein paar Schritte, und fing an zu heulen.
Charly war einigermassen verdattert, aber dann auch wieder nicht, er kennt mich ja schon ein bisschen, also nahm er mich in den Arm und liess mich schluchzen. Und wer überholte uns während dieser rührenden Familienszene? Richtig, der Pacemaker mit dem 4:30 Luftballon! Er versuchte mich aufzumuntern, "auf geht’s, weiter, nur noch 8 Kilometer, und leiden tun wir alle".... und als ich ihn so an uns vorbeiziehen sah, war mein Ehrgeiz auf einmal wieder geweckt. Beim Marathon blöd am Wegrand stehen und heulen, tsss, wo gibt’s denn sowas? Auf, weiter geht’s! Und so zogen wir wieder an ihm vorbei. Charly meinte dann noch, dass er mich doch eigentlich nur habe motivieren wollen, und ich sagte, "mag sein, aber der Schuss ging aber mal richtig nach hinten los!" Ja, das habe er gemerkt....

Kilometer 35 und 36 kamen und gingen, und hier kam jetzt eine Premiere für mich: zum erstenmal in meinem Leben nahm ich ein sogenanntes "Powergel" zu mir. Mit Johannisbeergeschmack (na ja, mit viel Phantasie). Ich kann nur soviel sagen: es war nicht nur mein erstes Powergel, sondern mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit auch mein letztes!!, den erstens schmeckt es widerlich, und zweitens habe ich von irgendeiner Wirkung absolut null gemerkt. Die Wirkung dieser Powergels spielt sich wohl wirklich zu 95% im Kopf ab (und zu 100% im Geldbeutel des Herstellers). Nö, brauch ich nicht, ich schwöre beim Marathon weiterhin auf Cola ab Kilometer 35, das ist unschlagbar.

Ab Kilometer 39 hatten wir dann ein echtes Problem: Charlys Wade machte dicht. Laufen ging nicht mehr wirklich. Er konnte nur noch gehen, das ging einigermassen. Wir sind zwischendrin immer mal wieder ein paar hundert Meter gelaufen, aber ab Kiloemeter 41 war dann definitiv nichts mehr drin. Ich blieb gehenderweise bei ihm und bin nur die letzten paar hundert Meter noch ins Ziel gelaufen, in einer Zeit von 4:35. Dort wartete ich auf ihn, ein wenig später war er auch da und humpelte ins Ziel. Jetzt wird erstmal die Zerrung auskuriert!

Marathon Nummer 7 geschafft (für Charly war es Nummer 29) – ja, es ist immer wieder eine Qual, das ist sicher, aber es gibt mir auch immer wieder so viel, denn sonst würde ich es ja nicht machen.
Wann und wo ist der nächste? =)

P.S. Und natürlich auch noch Riesenglückwunsch an Tina, die ihr Ziel tatsächlich erreicht hat und ihren allerersten Marathon in sagenhaften 3:57 gefinisht hat! Du bist die Grösste und wir sind echt stolz auf dich!!

Sonntag, 10. Oktober 2010

Halbmarathon in Pfronten

Heute war Halbmarathon in Pfronten - und aus einem ganz konkreten Grund steht der Bericht dazu heute mal in unserem Veganblog. Da passt er heute einfach besser hin.